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Deutscher Export nach Nordamerika: Anhaltend hohe Dynamik

Pressemitteilung vom 19. Juni 2001

Das starke Wachstum der deutschen Exportwirtschaft in die North American Free Trade Association (NAFTA) wird sich auch im Jahr 2001 fortsetzen. Zu diesem Ergebnis kommt das DIW Berlin in seinem aktuellen Wochenbericht 25/2001. Danach wird auch die konjunkturelle Abschwächung in den USA, dem wichtigsten Handelspartner in der NAFTA, diese Entwicklung nicht bremsen. Das DIW Berlin rechnet mit einem Überschuss der Warenbilanz von rund 40 Mrd. DM in diesem Jahr. Das Plus in der Leistungsbilanz mit der NAFTA dürfte mit rund 35 Mrd. DM ähnlich hoch wie im Vorjahr sein.
Im Jahre 2000 war der deutsche Export in die NAFTA real boomartig um 13% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Grund war das hohe Wirtschaftswachstum in Nordamerika. Doch auch als im Spätherbst 2000 eine Wachstumsverlangsamung einsetzte, konnten sich die Exporte behaupten. Im Winterhalbjahr 2000/2001 nahmen sie mit nahezu unvermindertem Tempo zu. Die hohe Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen ist vor allem auf die anhaltende Schwäche des Euro gegenüber dem US-Dollar zurückzuführen. Darüber hinaus konnten sie durch hohe Direktinvestitionen ihre Absatzchancen verbessern. Dagegen waren die deutschen Exporte nach Mittel- und Osteuropa sowie nach Asien rückläufig. Durch die Verlangsamung des Wirtschaftswachstum in diesen Regionen sanken sie im ersten Quartal 2001 saisonbereinigt um 2,2 % bzw. 6,7 % gegenüber dem Vorquartal.

Das DIW Berlin rechnet für dieses Jahr damit, dass die Wirtschaft der USA bald wieder auf einen höheren Wachstumspfad einschwenkt. Bedingt durch starke Impulse der Geld- und Finanzpolitik werden private Investitionen und der private Konsum deutlich zunehmen. Dadurch wird die Nachfrage nach Importgütern begünstigt. Auch von der Entwicklung des Euro dürften in diesem Jahr positive Effekte auf den Export ausgehen. Bei dem allgemein starken Druck zur Rationalisierung der Produktion und den Infrastrukturmaßnahmen in den USA zur Verbesserung der Elektrizitätsversorgung werden sich die Exportchancen für den Maschinenbau und die Elektroindustrie erhöhen.
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