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Steuereinnahmen steigen weniger stark als erwartet

Pressemitteilung vom 16. März 2016

Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden nehmen laut aktueller DIW-Schätzung in diesem Jahr um 1,7 Prozent zu, im kommenden Jahr um 4,3 Prozent – Amtliche Schätzung ging zuletzt noch von etwas mehr aus 

Die Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden werden auch in diesem und im kommenden Jahr deutlich steigen – nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) allerdings nicht ganz so stark, wie noch im vergangenen November bei der amtlichen Steuerschätzung erwartet. Das geht aus Berechnungen der DIW-Finanzexpertin Kristina van Deuverden auf Basis der aktuellen Konjunkturprognose des DIW Berlin hervor, denen zufolge 2016 insgesamt 684,8 Milliarden Euro in die Staatskassen fließen werden. Dabei nehmen die Steuereinnahmen in diesem Jahr jedoch mit vermindertem Tempo zu: Insbesondere der Anstieg der Lohnsteuereinnahmen wird durch die Anhebung von Grund- und Kinderfreibetrag gedämpft. „Weil der Arbeitsmarkt in Deutschland weiterhin gut läuft und immer mehr Menschen eine Beschäftigung finden, ist die Grunddynamik bei der Lohnsteuer jedoch nach wie vor kräftig“, so van Deuverden. „Die Lohnsteuereinnahmen könnten allerdings noch stärker zunehmen, würden sich die Pro-Kopf-Löhne nicht vergleichsweise verhalten entwickeln.“ Höher ist die Dynamik bei den Mehrwertsteuereinnahmen, denn der nominale Konsum wird weiter kräftig zulegen. Dazu tragen auch die Ausgaben in Zusammenhang mit der Flüchtlingsmigration bei.

Den DIW-Berechnungen zufolge dürften die Steuereinnahmen in diesem Jahr um 1,4 Milliarden Euro unter der amtlichen Steuerschätzung vom November liegen und im Jahr 2017 voraussichtlich um drei Milliarden. Dies liegt auch daran, dass das DIW Berlin in seiner aktuellen Konjunkturprognose die Gewinnentwicklung verhalten einschätzt, was die Aufkommensentwicklung bei den Gewinnsteuern dämpfen dürfte. Kristina van Deuverden: „Die Zeiten, in denen die amtliche Steuerschätzung von Sitzung zu Sitzung kräftig nach oben korrigiert wurde, könnten vorbei sein.“

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