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DIW Konjunkturbarometer April 2016: Moderates Wachstum, aber Konjunkturrisiken bleiben hoch

Pressemitteilung vom 27. April 2016

Das deutsche Bruttoinlandsprodukt dürfte im laufenden zweiten Quartal um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal steigen. Darauf deutet das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hin. Damit fällt das Wachstum noch einmal robust aus, nachdem die Produktion bereits im ersten Quartal mit 0,6 Prozent deutlich angezogen haben dürfte. „Vor allem die Industrie ist nach einem schwächeren zweiten Halbjahr 2015 gut in das Jahr 2016 gestartet“, sagt DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner: „Auch im zweiten Quartal dürfte das Produktionswachstum – vor allem wegen der Exporte – nochmal recht kräftig ausfallen.“

Während die Konsumnachfrage bereits seit einiger Zeit kräftig zulegt, hatten die Exporte um die Jahreswende das Wachstum noch gedämpft. Zuletzt sind sie aber merklich gestiegen. „Die Auslandsnachfrage zieht nach einer deutlichen Abkühlung zum Ende des vergangenen Jahres wieder etwas an“, sagt Simon Junker, DIW-Experte für die Konjunktur in Deutschland: „Vor allem im verarbeitenden Gewerbe hat sich die Auftragslage deshalb etwas aufgehellt.“

Allerdings warnen die Berliner Konjunkturforscher vor allzu optimistischen Erwartungen, denn die Weltwirtschaft dürfte sich in den kommenden Monaten nur schleppend erholen. „Das Wachstum in China hat nachgelassen und im Euroraum sind die wirtschaftlichen Probleme vielerorts noch nicht gelöst“, sagt Fichtner. Dazu kommen erhebliche politische Risiken: Die Sorgen vor einer Entscheidung Großbritanniens für einen Austritt aus der Europäischen Union führen zu Verunsicherung. Dies dämpft auch in Deutschland die Investitionsbereitschaft der Unternehmen, die nach Einschätzung des DIW Berlin ohnehin durch eine hohe Abgabenbelastung und falsche Prioritäten bei den öffentlichen Ausgaben beeinträchtigt wird.

Themen: Konjunktur

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