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DIW Konjunkturbarometer Dezember 2016: Deutsche Wirtschaft mit robustem Jahresabschluss

Pressemitteilung vom 21. Dezember 2016

Im Dezember signalisiert das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ein robustes Wachstum im Schlussquartal. Der Stand des Barometers steigt auf 103 Punkte und liegt damit klar über der Marke von 100 Punkten, die einen durchschnittlichen Zuwachs der Wirtschaftsleistung anzeigt. „Die deutsche Wirtschaft legt zum Jahresende noch mal einen Zahn zu“, fasst DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner zusammen. Zuletzt hat sich vor allem die Auftragslage der Unternehmen deutlich verbessert und auch die Stimmung in den Unternehmen hat sich nochmals aufgehellt. Die Industrie dürfte wieder etwas Fahrt aufnehmen und insgesamt dürfte die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung des DIW Berlin im vierten Quartal um 0,4 Prozent wachsen.

Der private Verbrauch dürfte die Konjunktur weiter schieben, weil die Einkommen der privaten Haushalte weiter spürbar steigen. Allerdings wird der private Konsum nicht dauerhaft an die Zuwächse der vergangenen Quartale anknüpfen können: „Der private Verbrauch verliert allmählich an Schwung: der Beschäftigungsaufbau hat sich seit Mitte des Jahres abgeschwächt und eine höhere Teuerung wird die Kaufkraft künftig stärker dämpfen als zuletzt“, sagt Simon Junker, DIW-Experte für die Konjunktur in Deutschland. Schwächer ausfallen dürften im Schlussquartal die öffentlichen Konsumausgaben, da den Flüchtlingen, die nunmehr in größerer Zahl anerkannt werden, zunehmend Transfers und in geringer werdendem Umfang Sachleistungen zufließen.

Die Exporte dürften sich zum Jahresende robust entwickeln: die Bestellungen aus dem Ausland legten zuletzt wieder merklich zu und auch die Unternehmen zeigen mit Blick auf das Exportgeschäft wieder verhaltene Zuversicht. Fichtner warnt aber: „Das geopolitische Umfeld ist derzeit ungünstig: so werden die deutschen Exporte in den kommenden Monaten wohl unter den Folgen des Brexit-Votums leiden.“ Hinzu kommen weltweit protektionistische Tendenzen, die nach der US-Präsidentenwahl möglicherweise zunehmen und die offene deutsche Wirtschaft besonders in Mitleidenschaft ziehen könnten. In diesem Umfeld dürften die Unternehmensinvestitionen verhalten bleiben.

Themen: Konjunktur

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