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Ein Wirtschaftswissenschaftliches Indikatorensystem zur Messung von Sicherheit und Sicherheitswirtschaft in Deutschland (WISIND)

Abgeschlossenes Projekt

Projektleitung

Martin Kroh

Projektzeitraum

1. Januar 2012 - 31. März 2015

Auftraggeber*innen

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Förderkennzeichen: 13N12093

Projekt Homepage: www.sicherheitsindikator.de/sicherheitsindikator/

Ziel des Projekts

Sicherheit und Kriminalität sind zentrale Themen in Politik und Medien, genau wie für viele Menschen in Deutschland. Angst vor Terrorismus, flächendeckende Videoüberwachung an öffentlichen Orten oder Vorratsdatenspeicherung sind hierbei ebenso von Belang wie persönliches Sicherheitsempfinden in der Wohngegend, eigene negative Erfahrungen mit Verbrechen oder die Konfrontation mit Cyberkriminalität.

Aus wissenschaftlicher Perspektive stellt sich die wichtige und bisher nicht abschließend beantwortete Frage nach der Messbarkeit von Sicherheit. Hierauf reagiert das WISIND-Projekt, indem es einen umfassenden Indikator konstruiert, der jährlich den Grad an Bedrohung in Deutschland misst. Unterschiedliche Kriminalitätsformen, die Individuen unmittelbar betreffen, werden in eine breit gefächerte Bedrohungsmessung eingerechnet. Der Indikator speist sich hierfür aus einer Vielzahl verschiedener Quellen, wie etwa Medienanalysen, der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik (PKS), repräsentativen Bevölkerungsbefragungen und Experten-Interviews.

Das WISIND-Projekt hat zum Ziel, ein analytisch-deskriptives Lagebild zu Bedrohung und ihrer subjektiven Wahrnehmung sowie zu Schutzmaßnahmen vor solchen Bedrohungen zu liefern. Dies wird durch die Erfassung von Bedrohungen und Bedrohungswahrnehmungen im Zeitverlauf und mit räumlicher Differenzierung ermöglicht. Erstmals wird von WISIND auch das weite Feld der Sicherheitswirtschaft vermessen, um zu ermitteln, welche Schutzleistungen in Deutschland von privaten Unternehmen erbracht und von Bürgern, Unternehmen und staatlichen Einrichtungen nachgefragt werden. Dabei werden explizit weder Kausalschlüsse noch Kausalzusammenhänge vorweggenommen, sondern der Wissenschaft und Entscheidungsträgern in Politik, Verwaltung und Wirtschaft durch die Datenaufbereitung Anhaltspunkte und Material für weitergehende Forschung und Analysen geboten. Interessierten Nutzern werden die Ergebnisse des Projektes für verschiedene Berichtsjahre auf einer interaktiven Open-Access-Plattform zur Verfügung gestellt.

Organisation

Die Koordination des Gesamtvorhabens erfolgt durch Prof. Dr. Martin Kroh vom DIW Berlin. Das Brandenburgische Institut für Sicherheitsforschung (BIGS) widmet sich in einem Teilvorhaben insbesondere der Vermessung der Sicherheitswirtschaft und dem Wissenstransfer. Das Teilvorhaben zur Erarbeitung der konzeptionellen Grundlagen, der Datensammlung, und der methodischen Entwicklung des Indikators sowie zur Kommunikation mit Stakeholdern wird durch das DIW verantwortet. Einen gemeinsamen Auftritt des Forschungsprojektes finden Sie hier. Eine Zusammenstellung der bisher aus dem Projekt hervorgegangen Publikationen finden Sie hier.

Inhalt

Anders als bisherige, eher makrozentrierte Ansätze beinhaltet der neue Indikator auch Zugänge auf Mikro- (Bildung etc.), Mesoebene (Wohnumgebung etc.) und erlaubt Analysen auf einzelnen oder mehreren Ebenen. Soziodemographische, soziogeographische und sozioökonomische Faktoren (insbesondere auch sogenannte kriminogene Faktoren), werden ebenso wie regionale kriminalitätsbezogene Medienberichterstattung und Ausgaben für Sicherheit als mögliche Erklärungsfaktoren für objektive und subjektive Sicherheit aufbereitet. Dabei wird nicht nur der Staat als „Sicherheitsmaschine“ in den Blick genommen, sondern erstmalig auch der Beitrag der privaten Wirtschaft umfassend vermessen. Um das subjektive Sicherheitsempfinden noch besser erfassen zu können, werten wir anonymisierte Daten aus sozialen Netzwerken sowie von Google Trends zu den Themen Kriminalität und Sicherheit aus.

Quellen

Neben Daten aus der PKS wird zusätzlich eine Befragung zur objektiven (Viktimisierung) und subjektiven (Angst vor Kriminalität) Bedrohung durchgeführt, insbesondere für Bereiche in denen die PKS aufgrund eines erheblichen und veränderlichen Dunkelfeldes wenig aussagekräftig ist (z.B. Cybercrime). Ebenso gehen Quellen der Verfassungsschutzämter, eine Mediennutzungsanalyse und Befragungsdaten des Sozioökonomischen Panels (SOEP) und des European Social Survey (ESS) mit ein. Dabei liegt, gemessen am Aufwand, ein deutlicher Schwerpunkt auf der Bevölkerungsbefragung, da nur mittels dieser wenig valide Bereiche der PKS ausgeglichen und Kriminalitätsbereiche wie Cybercrime überhaupt erst modelliert werden können. Die Vermessung der Sicherheitswirtschaft erfolgt primär durch umfassende Befragungen von Unternehmen, die auf dem Markt für zivile Sicherheit tätig sind. Dazu wurden zunächst über 700 Unternehmen, vom klassischen Wachschutz bis zum IT-Sicherheitsdienstleister, im Rahmen einer telefonischen Marktumfrage interviewt. Die Erhebung weiterer Unternehmensdaten wird zudem auch mithilfe von Online-Umfragen durchgeführt.

Methodik

Die Erstellung des Bedrohungsindikators macht eine Gewichtung der einzelnen Kriminalitätsbereiche zueinander notwendig. Eine solche Gewichtung ist automatisch mit kritischen Entscheidungen verbunden. Daher folgt sie einem innovativen, transparenten vierstufigen Verfahren aus etablierten Ansätzen der Fachliteratur zur Monetarisierung von Kriminalität, Experteneinschätzungen, Bevölkerungseinschätzungen und einem ökonometrischen Schätzverfahren. Dabei werden einzelne Deliktbereiche nicht gesondert als eigenständige Indikatoren ausgewiesen, da eine Abgrenzung nicht immer möglich ist und der Indikator erst über die diversen Bereiche hinweg seine Stärke erreicht.

In Ergänzung zu den bestehenden Datenbanken und selbst durchgeführten Umfragen zu Kriminalität und Bedrohungen in Deutschland ist eine Medienanalyse Teil des WISIND-Projekts. Durch die Auswertung regionaler Medienberichterstattung sind wir in der Lage, thematische Unterschiede bei den Themen Kriminalität und Innerer Sicherheit zu bestimmen. Damit wird es auch möglich, die Beziehung zwischen der Berichterstattung, statistisch berichteter Kriminalität, dem subjektiven Empfindungen von Bedrohungen sowie politischen Entscheidungen zu reflektieren.



Mathias Bug (Co-Projektleiter) studierte Diplom Sozialwissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen mit Studienaufenthalten in Prag (CZ) und Christchurch (NZ). Er arbeitete hernach an der Philipps-Universität Marburg und an der Universität der Bundeswehr München. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der vergleichenden Politikwissenschaft insbesondere in den Themenfeldern Föderalismus, Bildung, Migration, Netzpolitik und Innere Sicherheit. Am DIW ist er im vom BMBF geförderten Forschungsprojekt WISIND tätig. Ziel ist es, einen wirtschaftswissenschaftlichen Sicherheitsindikator für Deutschland zu entwickeln.

    Kristina Meier (wissenschaftliche Mitarbeiterin) ist Postdoc in der Abteilung Entwicklung und Sicherheit am DIW-Berlin. Ihre Promotion schloss sie an der Georg-August Universität in Göttingen bei Prof. S. Klasen ab, promotionsbegleitend absolvierte sie das Doktorandenprogramm des Zentrums für Statistik. Neben ökonomischen Aspekten der Sicherheit liegen ihre Forschungsschwerpunkte auf ökonometrischen Methoden der quantitativen Impactevaluierung, mit Anwendungen vor allem im entwicklungsökonomischen Kontext.

      Johannes Rieckmann  (wissenschaftlicher Mitarbeiter) studierte Wirtschaftswissenschaften in Bremen und Paris mit Schwerpunkten auf Internationalen Wirtschaftsbeziehungen sowie Markenmanagement. Er arbeitete für Unternehmensberatungen in Hamburg und Brüssel sowie am Lehrstuhl für Volkswirtschaftstheorie und Entwicklungsökonomik an der Universität Göttingen. Im Rahmen seiner Dissertation beschäftigte Herr Rieckmann sich mit der Wirkungsevaluierung von Wasseranschluss in jemenitischen Provinzstädten, außerdem mit dem Einfluss militärischer und paramilitärischer Auseinandersetzungen auf häusliche Gewalt in Kolumbien. Neben akademischer Lehre und Betreuung von Abschlussarbeiten in Göttingen gehörte im Jemen die Planung, Vorbereitung und Durchführung der wissenschaftlichen Arbeit im Feld zu seinen Aufgaben. Er ist seit Juli 2013 in der Abteilung Entwicklung und Sicherheit am DIW Berlin beschäftigt.

        Eric van Um (wissenschaftlicher Mitarbeiter)
        studierte VWL und Politikwissenschaft an den Universitäten Mannheim und Heidelberg sowie - als postgraduales Studium - Friedens- und Konfliktforschung in Hamburg. Er arbeitete in Den Haag am COT Institut für Sicherheit und Krisenmanagement und am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH). Herr van Um schloss seine Promotion am IFSH zum Thema der Rationalität terroristischer Gruppierungen im Mai 2014 ab. Sein Forschungsfokus liegt im Bereich der Sicherheitspolitik und Sicherheitsökonomie mit einem Schwerpunkt auf politischer Gewalt sowie der Politischen Ökonomie.

          Nina Wald (Doktorandin)
          Nina Wald ist Doktorandin am DIW. Zuvor studierte sie Internationale Ökonomie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und verbrachte zwei Semester an der Ponitificia Universidad Católica in Santiago de Chile. Während ihres Studiums spezialisierte sich Nina auf internationale Ökonomie, Ökonometrie und lateinamerikanische Politik. Ihre Schwerpunkte sind die Ökonomie von Konflikten, Internationale Ökonomie und Entwicklungsökonomik.

          Martina Kraus (studentische Hilfskraft)
          ist Masterstudentin an der Freien Universität Berlin. Zuvor studierte sie an der Universität Mannheim B.A. Politikwissenschaft und war ein Jahr an der Johns Hopkins University, Maryland, USA. Während ihres Studiums arbeitete sie am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung und am John F. Kennedy-Institut für Nordamerikastudien. Ihre Interessen liegen in der politischen Ökonomie, Internationale Institutionen und Globalisierung.

            Jan-Lucas Schanze (studentische Hilfskraft)
            ist Masterstudent an der Freien Universität Berlin. Zuvor erhielt er den B.A. Politikwissenschaft mit Nebenfach VWL an der Universität Mannheim, legte zudem einen Auslandsaufenthalt an der Sciences Po Paris ein. Während seines Studiums arbeitete er u.a. am Lehrstuhl für Vergleichende Politische Verhaltensforschung der Universität Mannheim und für ein Forschungsprojekt der Stanford University. Seine inhaltlichen Interessen liegen u.a. in Methoden der empirischen Datenerhebung und -Analyse, der Politischen Ökonomie und der vergleichenden Politikfeldanalyse.

              Bartosz Walenda (studentische Hilfskraft)
              studiert im M.A. Public Policy & Public Management an der Universität Potsdam. Zuvor studierte er im B.A. Politikwissenschaft (Beifach öffentliches Recht) an der Universität Mannheim, der University of Seoul in Korea und der Jagiellonien-Universität Krakau in Polen. Während seines Studiums arbeitete er am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung und für die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit im Kosovo. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich Entwicklungszusammenarbeit im Bildungssektor, Verwaltungsmodernisierung und Methoden der empirischen Sozialforschung.



                Pressemitteilung vom 23.03.2015

                Internetkriminalität wird in Deutschland stark unterschätzt

                Der aktuelle DIW-Wochenbericht stellt die Kernergebnisse des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten WISIND-Projektes vor – Abschlusskonferenz in Berlin

                „Regionale Kriminalitätsbelastung und Kriminalitätsfurcht – Befunde der WISIND-Studie“, „Sicherheitsempfinden in sozialen Medien und Suchmaschinen – ein realistisches Abbild der Kriminalitätsbelastung?“, „Analoge und digitale Unsicherheiten: Eine neue Perspektive auf Kriminalitätsfurcht“) und Tatort Internet: Kriminalität verursacht Bürgern Schäden in Milliardenhöhe

                Vorankündigung: Abschlusskonferenz des WISIND Projektes am 23. März 2015 am DIW Berlin (Schumpeter Saal)

                Eine Kurzübersicht zu den inhaltlichen und methodischen Aspekten des Projektes, sowie das Programm der Abschlusskonferenz finden Sie hier

                Pressemitteilung vom 14.01.2015: DIW Berlin spricht sich für Ergänzung der Kriminalstatistik in Deutschland aus

                Neue Ansätze zur Messung der Kriminalitätsbedrohung liefern ein aussagekräftigeres Bild

                Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) spricht sich für eine Ergänzung der Kriminalstatistik in Deutschland aus. Bislang ist die Kriminalstatistik eine bloße Auflistung polizeilich bekannter Delikte und erlaubt - da sie weder das Dunkelfeld erfasst noch eine Gewichtung der Deliktarten vornimmt - kein aussagekräftiges Bild der tatsächlichen Belastung der Bevölkerung durch alltägliche Kriminalität wie Einbruch, Diebstahl, Körperverletzung oder Tötungsdelikte. Die DIW-Ökonomen Mathias Bug und Kristina Meier haben für ein Forschungsprojekt im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung neue Ansätze entwickelt, die ein differenziertes Bild der Verteilung und Entwicklung von Kriminalität auf regionaler Ebene liefern. So zeigen erste Ergebnisse, dass die Kriminalitätsbelastung in einigen Landkreisen in Brandenburg, Sachsen, Thüringen, in der Region Ober-/Mittelfranken/Oberbayern und in Teilen Baden-Württembergs in den letzten vier Jahren etwas zugenommen hat. Diese Entwicklung ist jedoch in einem Kontext mehr oder weniger stagnierender Zahlen in der polizeilichen Kriminalstatistik zu sehen.

                Links

                DIW-Wochenbericht 3/2015 | PDF, 2.41 MB

                Interview mit Mathias Bug | MP3, 3.28 MB


                Call for Papers - Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung

                2/2015 Kriminalität: Messung und Verteilung

                Sicherheit in der Gesellschaft und die sie beeinflussende Kriminalität sind zentrale Faktoren für wirtschaftliche Entwicklung. Auch die Glaubwürdigkeit politischen Handelns hängt davon ab. Aus diesen Gründen sind Sicherheitsaspekte ein wesentliches Thema medialer Berichterstattung. Schäden durch und Angst vor Kriminalität treffen die Bevölkerung unterschiedlich. Sie variieren sowohl regional als auch soziodemographisch. Beide Bereiche, Schäden und Angst, lassen sich nicht über die bloße Kriminalitätslage erklären.

                Daher ist es wichtig, sich mit den unterschiedlichen Aspekten der Kriminalität auseinanderzusetzen. Insbesondere müssen folgende Fragen geklärt werden: Wie kann die Kriminalität gemessen werden? Welche Aspekte müssen bei der Messung von Auftreten von Kriminalität besondere Berücksichtigung finden; und welche Aspekte sind zentral für die Messung der Furcht vor Kriminalität? Dabei spielen immer auch die Auswahl von Erhebungsmethoden und die Nutzung bereits vorhandener Daten zentrale Rollen.

                Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte WISIND-Projekt (Wirtschaftswissenschaftliches Indikatorensystem zur Messung von Sicherheit und Sicherheitswirtschaft in Deutschland) konstruierte einen umfassenden Indikator, der jährlich den Grad an Bedrohung in Deutschland misst: Unterschiedliche Kriminalitätsformen, die Individuen unmittelbar betreffen, werden in eine breit gefächerte Bedrohungsmessung eingerechnet. Der Indikator speist sich hierfür aus einer Vielzahl verschiedener Quellen, wie etwa der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik (PKS), repräsentativen Bevölkerungsbefragungen und Experten-Interviews, Medien- und Politikanalysen sowie sozialen Netzwerken. So liefert das WISIND-Projekt ein analytisch-deskriptives Lagebild zu Bedrohung und ihrer subjektiven Wahrnehmung sowie zu individuellen Schutzmaßnahmen vor solchen Bedrohungen.

                Das DIW-Vierteljahrsheft 2/2015 nimmt den interdisziplinären Ansatz des WISIND-Projektes als Ansatz auf. Dabei werden sowohl die Messung und Verteilung von Sicherheit als auch die Analyse von Folgewirkungen und Erklärungsansätzen von Sicherheit(smaßnahmen) bzw. krimineller Bedrohung thematisiert.  Während das WISIND-Projekt sich jedoch auf alltägliche, direkt auf das Individuum einwirkende Kriminalitätsformen fokussiert, soll das Vierteljahrsheft die komplette Bandbreite der Kriminalitätsformen behandeln.

                Beiträge sind unter anderem zu folgenden Aspekten willkommen:

                -  Messung der Kriminalität (Umgang mit bestehenden Datensätzen aus der Polizeilichen Kriminalstatistik und ergänzenden bzw. daraus 
                   hervorgehenden Befragungsansätzen, insbesondere auch Dunkelfeldproblematiken);
                -  Big Data und die Beobachtung von Kriminalität und Kriminalitätsfurcht Schadensausmaße von verschiedenen Kriminalitätsformen;
                -  Messung, Regionalisierung, Schadensabschätzung von Steuer- bzw. Wirtschaftskriminalität (inkl. Dunkelfeldproblematiken);
                -  Gesellschaftliche, mediale und politische Reaktionen auf Kriminalitätsformen,
                -  Antworten der Wirtschaft auf Kriminalität und Kriminalitätsfurcht (z.B. Stichwort Sicherheitswirtschaft).

                Erbeten werden wissenschaftliche Beiträge in deutscher Sprache, deren Umfang 15 Manuskriptseiten nicht überschreitet. Interessierte Autoren wenden sich bis 1. März 2015 mit einem Abstract (1-2 Seiten) an Mathias Bug. Abgabefrist der ausgewählten Beiträge ist der 15. Mai 2015.


                Call for Papers zum DIW Vierteljahrsheft 2/2015 zum Download | PDF, 74.57 KB

                Informationen zu den Vierteljahrsheften finden Sie hier.

                Hinweise für Autoren finden Sie hier.



                Publikationen

                Bug, Mathias / Kroh, Martin / Meier, Kristina. 2015. Regionale Kriminalitätsbelastung und Kriminalitätsfurcht: Befunde der WISIND-Studie. In: DIW Wochenbericht 12/2015. S. 259-269

                Kroh, Martin. 2015. Starkes Nord-Süd-Gefälle bei Kriminalität – einheitliches Messverfahren wünschenswert: Sechs Fragen an Martin Kroh. In: DIW Wochenbericht 12/2015. S. 270

                Rieckmann, Johannes / Schanze, Jan-Lucas. 2015.  Sicherheitsempfinden in sozialen Medien und Suchmaschinen: ein realistisches Abbild der Kriminalitätsbelastung? In: DIW Wochenbericht 12/2015. S. 271-279

                Bug, Mathias / Kraus, Martina / Walenda, Bartosz. 2015. Analoge und digitale Unsicherheiten: eine neue Perspektive auf Kriminalitätsfurcht. In: DIW Wochenbericht 12/2015. S. 280-287

                van Um, Eric / Huch, Michael / Bug, Mathias. 2015. Lokale Kriminalitätsberichterstattung: Abbild oder Zerrspiegel von Kriminalität? In: DIW Wochenbericht 12/2015. S. 288-294

                Rieckmann, Johannes / Kraus, Martina. 2015. Tatort Internet: Kriminalität verursacht Bürgern Schäden in Milliardenhöhe. In: DIW Wochenbericht 12/2015. S. 295-301

                Bug, Mathias / Kroh, Martin / Meier, Kristina. 2015. Regional Crime Rates and Fear of Crime: WISIND Findings. In: DIW Economic Bulletin 12 / 2015. Pp. 167-176

                Kroh, Martin. 2015. Regional Crime Rates and Fear of Crime: Distinct North-South Divide - Unified Measurement Methods Needed: Six Questions to Martin Kroh. In: DIW Economic Bulletin 12 / 2015. P. 177

                Rieckmann, Johannes / Schanze, Jan-Lucas. 2015. Perceptions of Personal Security in Social Media and Search Engines: A Realistic Reflection of Actual Crime Rates? In: DIW Economic Bulletin 12 / 2015. P. 179-186

                Bug, Mathias / Meier, Kristina. 2015. Aufbereitung der Kriminalstatistik zu einem aussagekräftigen Bedrohungsbild - Vorschläge der Berechnung. In: DIW Wochenbericht 3/2015. S. 27-35

                Bug, Mathias. 2015. Dunkelfeldbefragung sollte die Polizeistatistik ergänzen: 8 Fragen an Mathias Bug. In: DIW Wochenbericht 3/2015. S. 36

                Bug, Mathias / Meier, Kristina. 2015. How to Obtain a More Accurate Picture of Crime through Crime Statistics: Proposals and Methods. In: DIW Economic Bulletin 3 / 2015. Pp. 13-21

                Bug, Mathias. 2015. Crime Statistics: “Dark Figure” Survey to Correct Police Statistics: Eight Questions to Mathias Bug. In: DIW Economic Bulletin 3 / 2015. P. 22

                Bug, Mathias / van Um, Eric. 2014. Herausforderungen bei der Messung von Kriminalitätsfurcht. In: DIW Roundup 49/2014 (8 S.)

                Bug, Mathias. 2014. Bevölkerungsvertrauen in digitalisierte Sicherheitspolitik. In: DIW Wochenbericht 34/2014. S. 783-791

                Bug, Mathias, 2014. Vorratsdatenspeicherung wird kritisch beurteilt: Sieben Fragen an Mathias Bug. In: DIW Wochenbericht 34/2014. S. 792

                Bug, Mathias / Meier, Kristina. 2014. Herausforderungen bei der Messung von Kriminalität. In: DIW Roundup 24/2014 (6 S.)

                Vorträge

                24. Nov. 2014: Mathias Bug, Kristina Meier, Johannes Rieckmann, Eric van Um "Presentation of the WISIND project and its current findings", Berlin, Development and Security Seminar

                18.-19. Sept. 2014: Mathias Bug "Grand Coalition Parties and the AFD's All Level Challenge", Frankfurt/Oder, Workshop: "Shifting Borders of EU Internal Security"

                24. Feb. 2014: Mathias Bug "Do New Digital Security Measures Overstretch States' Legitimacy? Why Citizens Accept or Reject Digital Surveillance", Berlin, Development and Security Seminar

                22. Nov. 2013: Mathias Bug "Ein wirtschaftswissenschaftliches Indikatorensystem zur Messung von Sicherheit und Sicherheitswirtschaft in Deutschland", BIGS Potsdam

                Weitere Konferenzteilnahmen

                16. Dez. 2014: Mathias Bug, "Grenzen im politischen Meinungskampf - Zum Umgang mit rassistischen Vorurteilen und Diskriminierungsideologien", Symposium der Bundeszentrale für politische Bildung, Berlin

                4.-5. Dez. 2014: Mathias Bug, Johannes Rieckmann, BMBF Workshop "Recht der zivilen Sicherheit", Göttingen

                2.-13. Nov. 2014: Mathias Bug, Johannes Rieckmann, Workshop "Sichere Gesellschaften: bridging the gap – von der Forschung zur Innovation", Brüssel

                07.-09. Mai 2014: Mathias Bug, Johannes Rieckmann, BMBF-Innovationsforum "Zivile Sicherheit", Café Moskau, Berlin

                17.-18. Okt. 2013: Mathias Bug, Johannes Rieckmann, Workshop "Sichere Gesellschaften - Gesellschaftliche Aspekte der europäischen Sicherheitsforschung", Bibliothek Solvay, Brüssel

                Außerdem wurden einzelne Aspekte des WISIND-Projektes vertiefend auf diversen weiteren Konferenzen und Veranstaltungen mit Fachkollegen besprochen (10th Annual Seminar on Composite Indicators; Conflict Research Society; Tinbergen; Peace and Security; etc.).

                Im Rahmen des Projekts sind weitere Veranstaltungen geplant, über die wir Sie auf dieser Seite informieren werden.



                Abschlusskonferenz des WISIND Projektes am 23. März 2015 am DIW Berlin (Schumpeter Saal)

                Das WISIND-Projekt verwendet eine Fülle klassischer wie innovativer Forschungsmethoden, um einen Indikator alltäglicher krimineller Bedrohungen in Deutschland zu erstellen und in einen weiteren sozialen Kontext zu stellen.
                Eine Kurzübersicht zu den inhaltlichen und methodischen Aspekten des Projektes, sowie das Programm der Abschlusskonferenz finden Sie hier

                Den Link zur Projekt Homepage mit Vorstellung des Sicherheitsindikators finden Sie hier.

                Die Pressemitteilung finden Sie hier, basierend auf folgenden Publikationen „Regionale Kriminalitätsbelastung und Kriminalitätsfurcht – Befunde der WISIND-Studie“, „Sicherheitsempfinden in sozialen Medien und Suchmaschinen – ein realistisches Abbild der Kriminalitätsbelastung?“, „Analoge und digitale Unsicherheiten: Eine neue Perspektive auf Kriminalitätsfurcht“) und Tatort Internet: Kriminalität verursacht Bürgern Schäden in Milliardenhöhe.

                Informationsveranstaltung des neuen Sicherheitsindikators für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben im Rahmen des WISIND Projektes am 26. Januar 2015, DIW Berlin
                Das DIW Berlin präsentiert die Zusammenstellung des Sicherheitsindikators, der insbesondere alltägliche Kriminalitätsformen auf Bundes-, Länder- und Landkreisebene in den Blick nimmt. Umfangreiche Bevölkerungsbefragungen zum Dunkelfeld und zur Gewichtung unterschiedlicher Delikte ermöglichen eine breite Perspektive auf die Kriminalitätslage in allen deutschen Landkreisen und das Sicherheitsempfinden der dort lebenden Bevölkerung. Langfristige Trends seit 2003 werden durch die Berechnung eines Rumpf-indikators abgebildet.   

                Zweiter Expertenworkshop im Rahmen des WISIND Projektes am 10.-11. September 2014
                "Ein Wirtschaftswissenschaftliches Indikatorensystem zur Messung von Sicherheit und Sicherheitswirtschaft in Deutschland"
                Methodik, Datenerhebung und Zusammenstellung der Komponenten für den Bedrohungsindikator wurden im Rahmen der gemeinsamen Veranstaltung des DIW Berlin und BIGS Potsdam vorgestellt und mit Experten der Sicherheitswirtschaft diskutiert.

                Erster Expertenworkshop im Rahmen des WISIND Projektes am 28.-29. November 2013, DIW Berlin
                Ziel des Workshops waren Hinweise zur Planung des Projektjahres 2014; genauer: zur effektiven Verwendung der Sachmittel für Projekte der Datenerhebung in verschiedenen Kriminalitätsfeldern, zu denen wenige oder wenig verlässliche Datenquellen existieren. Beim Expertenworkshop wurde Expertise in drei Kategorien abgefragt:
                -  Vorschlag weiterer Datenquellen für den Indikator in den Bereichen Alltagskriminalität, Gewaltkriminalität, Cybercrime und  
                   Extremismus/Terrorismus auf Basis der bisherigen Datensammlung.
                -  Gewichtungsvorschläge von verschiedenen Kriminalitätsbereichen zur Indikatorentwicklung.
                -  Vorschläge zur Verknüpfung von Schutz und Bedrohung.
                Nach dem Expertenworkshop wurde das bisherige Konzept nachjustiert und die verschiedenen empirischen Herangehensweisen festgelegt.

                Dritter WISIND Workshop am 28. Juni 2013 in Potsdam Griebnitzsee
                Der dritte Workshop im Rahmen des Forschungsprojektes „Ein Wirtschaftswissenschaftlicher Sicherheitsindikator für Deutschland“ (WISIND) fand unter Beteiligung aller am Projekt arbeitenden Wissenschaftler sowie geladener Gästen in den Räumen der Universität Potsdam statt. Ziel war es, die vom Projektpartner BIGS in dieser Woche veröffentlichte Studie „Die Sicherheitswirtschaft in Deutschland“ vorzustellen und an Hand der generierten Daten und gemeinsam mit Experten die Möglichkeiten für eine Panelerhebung zur Vermessung der Sicherheitsindustrie in Deutschland zu besprechen. Einen sehr interessanten und dem Projekt dienlichen Input lieferte Herr Dr. Gießelmann vom  Sozioökonomischen Panel (SOEP) des DIW Berlin, der über den Nutzen und die Schwierigkeiten von Panelerhebungen referierte. Neben Wissenschaftlern waren auch Branchenvertreter der Sicherheitsindustrie zugegen.

                Zweiter WISIND Workshop
                Der zweite Workshop folgte am 29. und 30. November 2012 in Potsdam.  Die Teammitglieder des DIW Berlin und unseres Projektpartners BIGS diskutierten hier mit einem Fachpublikum über theoretische Modelle zur Messung von Sicherheit, Indikatorkonstruktion und die Möglichkeit, einen europaweiten Sicherheitsindikator zu entwickeln. Das Team erhielt dabei wertvolle Anregungen von den Vortragenden, u.a. von Ian Anthony (SIPRI), Carlos Sempere (ISDEFE) und  Andreas Freytag (Universität Jena).

                Kickoff Workshop
                Der Kickoff Workshop des WISIND Projektes  fand am 27. April 2012 auf dem Campus Griebnitzsee der Universität Potsdam statt. Einem methodologischen Teil am Vormittag, der fragte, wie wir Sicherheit messen können, folgte ein empirischer Teil, in dem es z.B. darum ging wie der Staat Schutz und Bedrohung misst, oder wie sich der Beitrag der Sicherheitsindustrie messen lässt. Vortragende waren u.a.  Michael Brzoska (Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik), Rüdiger Fiebig  (Sozialwissenschaftliches Institut der Bundeswehr), Stefan Hornborstel (Institut für Forschungsinformation und Qualitätssicherung), Holger Mey (Cassidian), Friedrich Schneider (Johannes Kepler Universität Linz), und Carlos Martí Sempere (Ingenieria de Sistemas para la Defensa de España).

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