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IAB-BAMF-SOEP-Befragung Geflüchteter in Deutschland

Aktuelles Projekt

Projektleitung

Herbert Brücker und Yuliya Kosyakova (IAB), Nina Rother (BAMF), Sabine Zinn (SOEP)

Projektzeitraum

1. Juli 2016 - 31. Dezember 2025

Kooperationspartner*innen

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesanstalt für Arbeit
Forschungszentrum Migration, Integration und Asyl des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ)

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und das Forschungszentrum Migration, Integration und Asyl des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) führen im Rahmen einer Projektkooperation eine Befragung von Menschen durch, die in Deutschland Schutz vor politischer Verfolgung und gewaltsamen Konflikten suchen. Der besonders in der zweiten Jahreshälfte 2015 stark angewachsene Flüchtlingszuzug nach Deutschland stellt Politik, Verwaltung und Bevölkerung vor große Herausforderungen. Um die Unterbringung, Betreuung und langfristige Integration der Schutzsuchenden in Arbeitsmarkt, Bildungssystem und andere Bereiche der Gesellschaft wirksam zu steuern und zu fördern, bedarf es belastbarer sowie verallgemeinerungsfähiger Informationen. Hier ist die empirische Sozialforschung gefordert, eine entsprechende Datengrundlage zu schaffen.

DIW Team

Beschreibung des Projektes

Neue Stichproben im SOEP

Im Anschluss an eine qualitative Vorerhebung findet deshalb eine umfassende standardisierte Befragung von Geflüchteten in Deutschland statt. Die Teilnahme an der Untersuchung ist freiwillig und die Erhebung erfolgt durch speziell geschulte Interviewerinnen und Interviewer des beauftragten Umfrageinstituts Kantar Public Germany in München. Im Rahmen der als Längsschnittuntersuchung angelegten Studie ist vorgesehen, zunächst in den Jahren 2016, 2017 und 2018 Menschen wiederholt zu befragen, die seit 2013 in Deutschland Schutz gefunden haben. Die IAB-BAMF-SOEP-Befragung Geflüchteter in Deutschland hat 2016 knapp 2.000 erwachsene Geflüchtete erstmals befragt. Ende 2016 wurde ein erster Bericht zur Studie erstellt und seit 2017 werden die anonymisierten Daten der gesamten Wissenschaftsgemeinschaft für Forschungszwecke im Rahmen des SOEP-Core-Datensatzes zur Verfügung gestellt werden. Teil der Datenweitergabe ist auch die vom GeFam-Vorhaben durchgeführte Aufwuchsstichprobe, die zu einer Verdopplung der Fallzahl geführt hat. Das Sample umfasst nun 4.817 erwachsene Befragte in 3.538 Haushalten und Informationen zu 5.728 Kindern.

Fragen zur Lebenssituation und den Rahmenbedingungen

In der Studie wird die Lebenssituation der Schutzsuchenden in Deutschland thematisiert und beispielsweise die schulische Bildung, die Berufsausbildung sowie die jeweils aktuelle berufliche Situation in den Blick genommen. Ebenso werden Informationen zur Sprache, zur Wohnsituation, zur familiären Situation, zur gesellschaftlichen Partizipation und zu Kontakten zu Deutschen sowie zur Herkunftsgruppe erhoben. Weitere Schwerpunkte der Befragung mit Hilfe standardisierter Erhebungsinstrumente sind die Auswirkungen der besonderen rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen von Geflüchteten sowie die Wirksamkeit von unterschiedlichen Förderprogrammen.

Verbindung mit der IAB-SOEP-Migrationsstichprobe, dem Sozio-oekonomischen Panel und den Integrierten Erwerbsbiografien des IAB

Die Studie und die Auswahl der Fragen orientieren sich eng an der IAB-SOEP-Migrationsstichprobe, bei der es sich um ein Kooperationsprojekt zwischen dem IAB und der SOEP-Gruppe am DIW Berlin handelt. Die IAB-SOEP-Migrationsstichprobe startete bereits im Jahr 2013 und ist ebenfalls als Längsschnittbefragung angelegt. Ähnlich wie die IAB-SOEP-Migrationsstichprobe wird die Befragung in das Datenangebot des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) integriert. An dieser bereits seit 1984 laufenden Studie nehmen mehrere tausend Menschen teil; derzeit sind es etwa 30.000 Befragte in etwa 15.000 Haushalten. Dies ermöglicht sowohl den Vergleich zu anderen Migrantengruppen als auch zu Personen ohne Migrationshintergrund. Schließlich wird die Befragung, sofern die Betroffenen dem zustimmen, mit den Integrierten Erwerbsbiografien (IEB) des IAB verknüpft. Dadurch können die Erwerbsbiografien der Geflüchteten in Deutschland exakt nachvollzogen werden.

Revision des Datensatzes  (Meldung Dezember 2017)

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), das Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) und das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) führen gemeinsam eine repräsentative Längsschnittbefragung von Geflüchteten in Deutschland durch. Beauftragt mit der Durchführung der Interviews ist das Erhebungsinstitut Kantar Public (früher: TNS Infratest Sozialforschung). Kantar Public überprüft routinemäßig die Qualität der Befragung. Dabei wurde im Zuge der Vorbereitung der Wiederholungsbefragung festgestellt, dass ein Interviewer / eine Interviewerin die Befragungen nicht ordnungsgemäß durchgeführt hat. Betroffen sind sechs Prozent der realisierten Haushaltsinterviews ... (weiter)

Qualitätsprüfung der Daten der IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten (Meldung März 2019)

Als Folge der in der ersten Welle der IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten im Jahr 2016 unsachgemäß durchgeführten Interviews (s.o.) wurden die Verfahren der Qualitätskontrolle und der Qualitätssicherung durch die Projektpartner und das Feldinstitut erheblich erweitert und intensiviert. Neben der Verbesserung der Überwachung der Feldorganisation und Standardverfahren der Überprüfung von statistischen Auffälligkeiten wurde ein neues Verfahren zur Identifikation von statistischen Auffälligkeiten der Interviewer entwickelt (Kosyakova et al., 2019). Im Rahmen dieses neuen statistischen Verfahrens konnten drei weitere Verdachtsfälle mit statistischen Auffälligkeiten identifiziert werden. Die von diesen Verdachtsfällen betroffenen Interviews wurden vor der Bereitstellung der Daten aus den Datensatz (Version v.34) gelöscht ... (weiter)

Veröffentlichungen externer ProjektpartnerInnen

2017

Fendel, Tanja und Yulija Kosyakova. 2017. Ökonomische und soziale Integration von Geflüchteten in Deutschland: Mögliche Lehren aus vergangenen Erfahrungen. In: Geographische Rundschau, 3, 30-37.

Brücker, Herbert, Andreas Hauptmann und Steffen Sirries. 2017. Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten in Deutschland: Der Stand zum Jahresbeginn 2017. Aktuelle Berichte 4/2017. Nürnberg: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Brenzel, Hanna, Herbert Brücker, Tanja Fendel, Andreas Hauptmann, Philipp Jaschke und Yuliya Kosyakova. 2017. „Zur Integration von Geflüchteten“. IAB-Stellungnahme, 06/2017.

Kosyakova, Yuliya. 2017. „Frauen nach der Flucht“. Interview  im Fachmagazin IQ Konkret, Förderprogram Integration und Qualifizierung, gefördert durch Bundesministerium für Arbeit und Soziales und Europäischen Sozialfond. Ausgabe 3/2017. Berlin.

Kosyakova, Yuliya und Steffen Sirries. 2017. Large-Scale Immigration and Labour Market Integration: First Lessons from the Recent Past in Germany. In: Intereconomics: Review of European Economic Policy, 52 (5), 263-269.

Sirries, Steffen, Ehsan Vallizadeh. 2017. Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten: Förderung ist notwendig und erfolgversprechend. In: Wirtschaftsdienst 97 (9), 676-678.

2018

Baier, Andreea und Axel Böhm. 2018. Mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede? Eine vergleichende Analyse politischer Einstellungen von Personen mit und ohne Fluchterfahrung in Deutschland. In: Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) – Thüringer Dokumentations- und Forschungsstelle gegen Menschenfeindlichkeit (Hrsg.), Wissen schafft Demokratie 3/2018 - Gesellschaftlicher Zusammenhalt, 38-49. Jena: Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ). (http:/doi.org/10.19222/201803/04)

Baier, Andreea und Manuel Siegert. 2018. „Die Wohnsituation Geflüchteter“. Kurzanalysen des Forschungszentrums Migration, Integration und Asyl des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge 02/2018

Scheible, Jana A. 2018. „Alphabetisierung und Deutscherwerb von Geflüchteten: Deutschkenntnisse und Förderbedarfe von Erst- und Zweitschriftlernenden in Integrationskursen“. Kurzanalysen des Forschungszentrums Migration, Integration und Asyl des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge 01/2018

Wiedner, Jonas, Zerrin Salikutluk und Johannes Giesecke. 2018. „Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten: Potenziale, Perspektiven und Herausforderungen.“ Flucht: Forschung und Transfer, State-of-Research-Papier 7. Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück und Internationales Konversionszentrum Bonn (BICC)

Wiedner, Jonas, Zerrin Salikutluk und Johannes Giesecke. 2018. „Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten: Was tun?“ Flucht: Forschung und Transfer, Policy Brief 7. Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück und Internationales Konversionszentrum Bonn (BICC)

2019

De PaivaLareiro, Cristina. 2019. Ankommen im deutschen Bildungssystem. Bildungsbeteiligung von geflüchteten Kindern und Jugendlichen. Ausgabe 02|2019 der Kurzanalysen des Forschungszentrums Migration, Integration und Asyl des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Nürnberg

Fendel, Tanja. 2019. Die Arbeitsmarktintegration geflüchteter Frauen. In: WISO direkt, 2019/2

2020

Brücker, Herbert,  Tanja Fendel, Lucas Guichard, Lidwina Gundacker, Philipp Jaschke,Sekou Keita, Yuliya Kosyakova, Ehsan Vallizadeh,  (2020): Fünf Jahre "Wir schaffen das" - Eine Bilanz aus der Perspektive des Arbeitsmarktes. (IAB-Forschungsbericht, 11/2020), Nürnberg.

Ergebnisse der qualitativen Vorstudie

Brücker, Herbert, Tanja Fendel, Astrid Kunert, Ulrike Mangold, Siegert; Manuel & Jürgen Schupp (2016). Geflüchtete Menschen in Deutschland: Warum sie kommen, was sie mitbringen und welche Erfahrungen sie machen. IAB Kurzbericht, 15/2016, Nürnberg.

Brücker, Herbert, Astrid Kunert, Ulrike Mangold, Barbara Kalusche, Manuel Siegert & Jürgen Schupp (2016): Geflüchtete Menschen in Deutschland – eine qualitative Befragung. IAB Forschungsbericht, 9/2016, Nürnberg.

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