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„Ein erfreuliches Zeichen für die Verhaltensökonomie“

Statement vom 9. Oktober 2017

Die Vergabe des Wirtschaftsnobelpreises an den US-Ökonomen Richard Thaler kommentiert Johanna Mollerstrom, Leiterin der Abteilung Wettbewerb und Verbraucher am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), wie folgt:

BlockquoteNach Daniel Kahnemann und Vernon Smith im Jahr 2002 ist nun, 15 Jahre später, mit Richard Thaler ein weiterer Forscher im Feld der Verhaltensökonomie gewürdigt worden. Seit 2002 hat sich in dieser Disziplin viel getan, vor allem findet sie in politischen Prozessen zunehmend Beachtung. Gerade das Nudging – die gezielte Beeinflussung des Verhaltens von Menschen, um ihnen die besten Entscheidungen zu ermöglichen – wird mittlerweile von EntscheidungsträgerInnen auf der ganzen Welt als eine wichtige Komponente von Politikmaßnahmen wahrgenommen, zum Beispiel in der Sozial- oder Gesundheitspolitik. Dafür waren die Arbeit und das Engagement Thalers maßgeblich, denn er forscht nicht nur, sondern berät seit langem politische Institutionen und sucht nach Wegen, seine Ergebnisse auf gesellschaftlich relevante Art und Weise in die politischen Prozesse einzubringen. Die Würdigung seiner Arbeit ist für die Verhaltensökonomie, die sich thematisch noch viel vorgenommen hat – zum Beispiel im Bereich Gender – ein sehr erfreuliches und ermutigendes Zeichen.

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