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Gemeinschaftsdiagnose Frühjahr 2018: Konjunkturforscher heben Prognose leicht an

Pressemitteilung vom 19. April 2018

Pressemitteilung der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle, ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München, Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel, RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung

Die führenden Konjunkturforscher Deutschlands haben ihre Vorhersage für 2018 und 2019 leicht angehoben. Sie erwarten für das laufende Jahr nun 2,2 Prozent Wirtschaftswachstum und für das kommende Jahr 2,0 Prozent. Im Herbst hatten sie nur mit 2,0 und 1,8 Prozent gerechnet, wie aus der halbjährlichen Gemeinschaftsdiagnose (Frühjahrsgutachten) hervorgeht, die am Donnerstag in Berlin veröffentlicht wurde. „Der Boom, in dem sich die deutsche Wirtschaft befindet, hält an. Allerdings wird die Luft dünner, da die noch verfügbaren gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten knapper werden“, sagt  Timo Wollmershäuser, Leiter der Konjunkturforschung und -prognosen des federführenden ifo Instituts. Mit Blick auf die Wirtschaftspolitik der neuen Bundesregierung ergänzt er: „Gerade wenn Kassen voll sind, sollte die Finanzpolitik die Konsequenzen für die gesamtwirtschaftliche Stabilität und die Nachhaltigkeit der Staatsfinanzen im Blick haben. Die im Koalitionsvertrag vereinbarten Leistungsausweitungen in der Gesetzlichen Rentenversicherung laufen dem Nachhaltigkeitsgedanken zuwider.“
 
Der Finanzierungsüberschuss des Staates bleibt trotz der Abgabenentlastungen und Ausgabensteigerungen aufgrund der kräftigen Konjunktur und wegen progressionsbedingter Mehreinnahmen fast gleich: 36,6 Milliarden Euro 2017, 37,8 Milliarden im laufenden Jahr und 34,7 im kommenden. Die Zahl der Erwerbstätigen wird von 44,3 Millionen 2017 auf 44,9 Millionen in diesem Jahr und auf 45,3 Millionen im kommenden Jahr steigen. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Arbeitslosen von 2,5 über 2,3 auf 2,2 Millionen Menschen. Damit sinkt die Arbeitslosenquote von 5,7 über 5,2 auf 4,8 Prozent. Die Verbraucherpreisinflation wird bis 2019 auf 1,9 Prozent ansteigen. Der deutsche Leistungsbilanzüberschuss (Waren, Dienstleistungen und Übertragungen) wird voraussichtlich leicht zunehmen, von 262,6 Milliarden Euro in 2017 auf 277,0 im laufenden Jahr und auf 284,5 Milliarden im kommenden. Das sind 8,0 und 8,2 und 8,0 Prozent der jeweiligen Wirtschaftsleistung des Jahres.

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Themen: Konjunktur

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