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Designschutz für Auto-Ersatzteile lockern

Pressemitteilung vom 30. Juli 2008

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) spricht sich in einer aktuellen Studie für eine Lockerung des Designschutzes für Auto-Ersatzteile aus. "Die geplante Aufhebung des Designschutzes für Reparaturzwecke kann zu effizienteren Märkten für Ersatzteile und sinkenden Preisen führen und ist daher ökonomisch gerechtfertigt", sagte der Wettbewerbsexperte des DIW Berlin Pio Baake. Die Gründe dafür liegen in den Besonderheiten des Marktes für Auto-Ersatzteile. Die EU ist mit ihren Plänen insofern auf dem richtigen Weg.
Die Nachfrage nach sichtbaren Auto-Ersatzteilen ist maßgeblich von Unfallschäden abhängig. Aufgrund des Haftungsprinzips werden Ersatzteile für bestimmte Autos nicht nur von den Käufern dieser Autos nachgefragt. Als Nachfrager treten auch all die Konsumenten auf, die einen Unfall mit diesen Autos verursacht haben und für den entstandenen Schaden haften müssen. Hohe Preise für Ersatzteile belasten demzufolge auch die Fahrer anderer Autos. Die Automobilhersteller haben deshalb die Möglichkeit, sich durch Senkung der Autopreise bei gleichzeitiger Erhöhung der Ersatzteilpreise einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Preiswerten Autos stehen in der Folge teure Ersatzteile gegenüber, die auch "markenfremde" Autofahrer bezahlen müssen. Durch den Wegfall der Schutzrechte sinken nicht nur die Preise für die Ersatzteile selbst. Vor allem werden die Preisstrategien der Automobilhersteller so eingeschränkt, dass relativ niedrige Preise für Autos nicht mehr durch hohe Preise für Ersatzteile kompensiert werden können. EU auf dem richtigen Weg: Designschutz für Auto-Ersatzteile nicht gerechtfertigt. Von Pio Baake. In: Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 31/2008.

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