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Vermögensverteilung in der Schweiz und Deutschland

Abgeschlossenes Projekt

Projektleitung

Dr. Markus M. Grabka

Projektzeitraum

1. Januar 2017 - 31. Dezember 2019

Zuwendungsgeber

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Kooperationspartner*innen

Professor Dr. Christian Suter, Université de Neuchâtel, Schweiz,
Dr. Ursina Kuhn, FORS - c/o Université de Lausanne

Der Aspekt der Vermögensverteilung hat in den vergangenen Jahren nicht nur innerhalb der Sozialwissenschaften sondern auch in der Öffentlichkeit an Aufmerksamkeit gewonnen. Dem privaten Vermögen als eine zentrale ökonomische Größe kommt dabei eine zentrale Bedeutung für das subjektive Wohlbefinden (SWB) zu. Ungeachtet dessen liegt eine große Forschungslücke insbesondere in der Schweiz vor, da dort bislang nur Steuerdaten zur Verfügung standen. Mit den jüngst erhobenen Schweizer Surveys die vermögensbezogene Informationen enthalten (vorrangig CH-SILC, Schweizer Haushaltspanel (SHP), CH-SHARE) stehen nun Mikrodaten für tiefgehende inhaltliche Analysen als auch zu Analysen der generellen Datenqualität zur Verfügung. Die zentrale Ziele dieses D-A-CH-Projektes sind (1) die Bewertung der Datenqualität von Surveydaten über privates Vermögen, (2) die Beschreibung der Relevanz von Rentenanwartschaften für die Vermögensverteilung, (3) die Analyse des Einflusses von Migration und von Lebensereignissen auf Vermögen und Vermögensmobilität und (4) die Analyse der Bedeutung privaten Vermögens auf SWB. Im Rahmen eines komparativen Ansatzes, fokussiert dieses Projekt auf Deutschland und die Schweiz. Die Analysen werden vorrangig mit den Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP), dem SHP und CH-SILC durchgeführt. Das deutsche Team wird Verantwortung für den 2. Projektteil tragen, während das Schweizer Team Verantwortung für den 1. Und 4. Projektteil übernehmen wird, Projektteil 3 wird gemeinsam von beiden Projektpartner verantwortet. Die Forschung in dem beantragten D-A-CH-Projekt ist innovativ in vierfacher Hinsicht: Erstens wird erstmals in komparativer Weise privates Vermögen für beide Länder analysiert. Dabei weisen Deutschland und die Schweiz diverse Gemeinsamkeiten auf (z.B. niedrige Eigentümerquote, wirtschaftliche Entwicklung, Migration), die genutzt werden um Vermögensunterschiede zu erklären. Zweitens wird in diesem Projekt eine umfassende Analyse der Datenqualität der verschiedenen Mikrodatenquellen über privates Vermögen in der Schweiz vorgenommen, die es auch erlaubt die künftige Datenerhebung in der Schweiz zu verbessern. Drittens wird in diesem Projekt erstmals untersucht, ob die relativ hohe Vermögensungleichheit in beiden Ländern der fehlenden Berücksichtigung von Rentenanwartschaften geschuldet ist. Letztlich besteht mit der Verwendung von Paneldaten die Möglichkeit erstmalig Analysen zur Vermögensmobilität in komparativer Weise und damit Fragen der Kausalität und Endogenität zu untersuchen. Mit diesem D-A-CH Projekt sind Synergien zu erwarten, da die verschiedenen Kompetenzen und das langjährige Wissen der zwei Teams zusammen gebracht werden. Es ist damit zu erwarten, dass dieses Forschungsprojekt einen zentralen Beitrag zur Verbesserung der Erhebung von Daten über privates Vermögen in der Schweiz und zu einem besseren Verständnis über die Verteilung und Dynamiken des Vermögens in reichen Ländern beitragen wird.

DIW Team

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