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Erstmals wieder höhere CO2-Emissionen in Deutschland

DIW fordert Verstärkung der Klimaschutzpolitik

Pressemitteilung vom 5. Februar 2001

Die CO2-Emissionen in Deutschland sind im vergangenen Jahr nach ersten Schätzungen temperaturbereinigt um 1,0% gestiegen. Das belegt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in seinem aktuellen Wochenbericht (6/2001). Dies entspricht einer Zunahme von 9 Millionen Tonnen CO2 im Vergleich zum Vorjahr. Damit sind die Treibhausgasemissionen erstmals wieder gestiegen, nachdem sie in den neunziger Jahren kontinuierlich gesenkt werden konnten.
Deutschland hat sich im vergangenen Oktober in seinem Klimaschutzprogramm nochmals dazu bekannt, die CO2-Emissionen deutlich zu senken. Bis zum Jahr 2005 sollen im Vergleich zu 1990 die CO2-Emissionen um 25 % vermindert werden. Um dieses Ziel jetzt noch zu erreichen, müssten die CO2-Emissionen nun zusätzlich um rund 100 Millionen Tonnen reduziert werden.

Für den Anstieg sind in erster Linie eine im letzten Jahr gestiegene Braun- und Steinkohleverbrennung verantwortlich. Hier nahm die CO2-Emission um 5,0 % beziehungsweise 1,6 % in 2000 gegenüber dem Vorjahr zu. Seit 1990 waren die Emissionen aus der Braunkohleverbrennung hingegen bereits um mehr als die Hälfte zurückgegangen.

Gesunken sind im vergangenen Jahr die Emissionen von Mineralöl (-2,4%) und Gas (-1,2%). Dennoch nimmt das Mineralöl auf der Emissionsrangliste mit knapp 300 Millionen Tonnen CO2 nach wie vor den ersten Platz ein (36% aller CO2-Emissionen).

Weltweit sind die CO2-Emissionen in den neunziger Jahren gestiegen. Trotz der Zusage der OECD-Länder in Kyoto, ihre Treibhausgase zu vermindern, nahmen die Emissionen von CO2 im vergangenen Jahrzehnt um 8-9 % zu. Nach Einschätzung des DIW Berlin wird dieser Anstieg bis 2020 unvermindert anhalten.

Das DIW Berlin fordert vor diesem Hintergrund eine Verstärkung der klimaschutzpolitischen Anstrengungen. Diese muss über die nationale Ebene hinausgehen.
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