Pressemitteilung vom 23. Juni 2010
Nach dem Scheitern der Doha-Runde setzen immer mehr Länder auf bilaterale Freihandelsabkommen. Sowohl die USA als auch die Europäische Union haben bereits entsprechende Abkommen mit Südkorea ausgehandelt. Aufgrund von protektionistischen Tendenzen im Zuge der jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrise konnten diese Abkommen bisher jedoch noch nicht ratifiziert werden. Dabei haben die USA bereits durchaus positive Erfahrungen mit bilateralen Handelsabkommen gemacht. So könnte auch das Abkommen mit Südkorea wesentlich dazu beitragen, die US-Exporte anzukurbeln und das amerikanische Handelsbilanzdefizit abzubauen.
Südkorea ist einer der dynamischsten Staaten Asiens und hat in der letzten Zeit seine wirtschaftlichen Rahmenbedingungen massiv verbessert. Da Deutschland und die USA für Südkorea austauschbare Absatzmärkte sind, stehen sie in einem besonderen Wettbewerb um den Handel mit Südkorea. Andere Konkurrenten – allen voran China – kennen das große Potenzial Südkoreas und setzen auf schnelle bilaterale Einigungen in Handelsfragen. Einer der Hauptvorteile des Freihandelsabkommen mit Südkorea wäre der Wegfall nahezu aller Zollgebühren. Vorteile für die deutsche Wirtschaft bieten sich vor allem beim Export von Autos, Fahrrädern und Feinmessgeräten sowie beim Import von Computerausstattung.