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Mikroversicherung: ein großer unerschlossener Markt

Pressemitteilung vom 27. Oktober 2010

Auch in Entwicklungsländern könnten sich weite Teile der Bevölkerung gegen schwere Notlagen absichern – mit Mikroversicherungen, deren Prämien und damit Versicherungssummen viel niedriger sind als bei herkömmlichen Versicherungen. Aus Sicht der Versicherungskonzerne stellen Mikroversicherungen in Entwicklungs- und Schwellenländern ein milliardenschweres Potenzial riesiger, unerschöpflicher Märkte dar. Unzureichende Infrastruktur und mangelnde Informationen behindern jedoch ihre Verbreitung, wie eine aktuelle Studie des DIW Berlin zeigt.
Am Beispiel der ersten privatwirtschaftlichen Lebensversicherung in Ghana untersuchte die DIW-Expertin Susan Steiner die generellen Schwächen des Mikroversicherungsmarktes. Dazu zählt vor allem ein sehr mangelhafter Informationsstand – nicht nur bei vielen Versicherten und potenziellen Kunden, sondern sogar bei dem oft schlecht ausgebildeten Personal der Versicherungsunternehmen selbst. „Weder Versicherte noch Versicherungsunternehmen wissen Bescheid“, klagte Steiner. Viele Kunden wüßten gar nicht, wie sie ihren Agenten kontaktieren können, oder misstrauten ihm sogar. Darüber hinaus gebe es erhebliche Defizite im Management der Policen, vor allem in der Datenerfassung und beim Umgang mit Prämien. „Nur dort, wo es den Versicherern gelingt, diese Schwächen gezielt anzugehen, kann Mikroversicherung zur erhofften Erfolgsgeschichte werden“, so DIW-Expertin Steiner.

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