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E10 ist besser als sein Ruf

Pressemitteilung vom 14. März 2011

Kemfert: Deutschland braucht Klimaschutzstrategie für den Verkehr

Deutschland sollte an der flächendeckenden Markteinführung des Biokraftstoffs E10 festhalten. Die Einführung von Biosprit ist sinnvoll, um auch die Mobilität auf Nachhaltigkeit auszurichten“, sagte Claudia Kemfert, Leiterin der Energieabteilung am DIW Berlin. In Zeiten hoher Ölpreise können Biokraftstoffe zumindest einen Teil der Ölimporte ersetzen und somit auch die Abhängigkeit von unliebsamen Förderländern reduzieren.“ 
Durch Biokraftstoffe im Straßenverkehr seien im vergangenen Jahr laut Bundesumweltministerium in Deutschland bereits rund sieben Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Zum Vergleich: Insgesamt ist der Strassenverkehr für rund 146 Millionen Tonnen an Treibhausgasemissionen verantwortlich. Das sind knapp 17 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen Deutschlands.

Entscheidend sei, dass die Produktion der Biokraftstoffe nachhaltig und nicht in Konkurrenz zu Nahrungsmitteln geschehe, so DIW-Expertin Kemfert. Dies sei bei E10 größtenteils durch Zertifikate belegt.

Sicherlich kann Biosprit immer nur einen kleinen Anteil für weniger Energieabhängigkeit und mehr Nachhaltigkeit leisten - es gibt aber schlicht keine politische Maßnahme, mit der auf einen Schlag alle Nachhaltigkeits- und Energieprobleme beim Verkehr gelöst wären“, so Claudia Kemfert. Das Totschlagargument, dass Biosprit allein die Umweltprobleme nicht lösen könne, gilt also nicht.“

Kemfert rief die Bundesregierung zu weiteren Schritten auf, um die Klimabilanz des Autoverkehrs zu verbessern. Die Bundesregierung hat bisher keine klare Strategie, wie der Verkehrssektor zum Klimaschutz beitragen kann“, kritisierte die Energieökonomin. Eine wirklich auf Kohlendioxid bezogene KfZ-Steuer oder auch Kaufanreize für CO2-arme Fahrzeuge wären wichtige Beiträge hierfür.
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