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Einkommen, Bildung, Gesundheit und Glück: neue Ergebnisse der größten Langzeitstudie Deutschlands

Pressemitteilung vom 8. Juni 2012

10. SOEP-Nutzerkonferenz vom 28. - 29. Juni in Berlin

Welche gesundheitlichen Folgen hat die ungleiche Verteilung von Einkommen? Sind Privatschüler erfolgreicher als andere? Beeinflusst Luftverschmutzung unsere Lebenszufriedenheit? Auf der 10. SOEP-Nutzerkonferenz (SOEP User Conference) präsentieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt ihre Forschungsergebnisse auf der Basis von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), der größten und am längsten laufenden multidisziplinären Langzeitstudie in Deutschland. Die Konferenz findet vom 28. bis zum 29. Juni 2012 in Berlin statt.

Stichwort SOEP

Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) ist die größte und am längsten laufende multidisziplinäre Langzeitstudie in Deutschland. Das SOEP ist am DIW Berlin angesiedelt und wird als Teil der Forschungsinfrastruktur in Deutschland unter dem Dach der Leibniz-Gemeinschaft (WGL) von Bund und Ländern gefördert. Für das SOEP werden jedes Jahr mehr als 20 000 Menschen in rund 11 000 Haushalten vom Umfrageinstitut TNS Infratest Sozialforschung befragt. Die Daten des SOEP geben unter anderem Auskunft über Einkommen, Erwerbstätigkeit, Bildung und Gesundheit. Weil jedes Jahr dieselben Personen befragt werden, können nicht nur langfristige gesellschaftliche Trends, sondern auch die gruppenspezifische Entwicklung von Lebensläufen besonders gut analysiert werden.

„Hinter den meisten dieser Untersuchungen steht die Frage, wie gesellschaftliche Ressourcen verteilt werden“, sagt Prof. Dr. Jürgen Schupp, SOEP-Leiter und einer der Organisatoren der Konferenz. „Dabei geht es um die Verteilung von Einkommen und Vermögen, aber auch um den Zugang zu Bildung und Arbeit und die Chancen für einen gesellschaftlichen Aufstieg. Darüber hinaus sind die Folgen eines gesellschaftlichen Abstiegs und die Bewältigung von Schicksalsschlägen Themen der Konferenz.“

Die Vorträge reichen von der Arbeitsmarktforschung (Wie wirkt sich leistungsbezogene Bezahlung auf die Löhne aus?) über die Bildungsökonomie (Sind die Kinder wohlhabende Eltern besser gebildet als andere?) bis hin zur Zufriedenheitsforschung (Welche Rolle für das Glück spielen Faktoren wie partnerschaftliche Absprachen, Arbeitsverträge und gute Luft?).

„Das Konferenzprogramm zeigt deutlich, dass es in weit mehr Disziplinen als in der Soziologie und der Volkswirtschaftslehre großen Bedarf für unsere Daten gibt“, sagt Prof. Dr. Jürgen Schupp. „Heute arbeiten zunehmend auch Gesundheitsforscher und Psychologen mit SOEP-Daten“.

66 Forschungsergebnisse werden während der Konferenz in Vorträgen vorgestellt, dazu kommen 16 Ergebnisse, die in Poster-Sessions dargestellt werden. Zu den Höhepunkten der Konferenz wird am 28. Juni die Keynote Speech von Prof. Shelly Lundberg zählen. Sie ist heute die weltweit bedeutendste Forscherin im Bereich der Familienökonomie und wird über das Thema „Personality and Educational Inequality“ sprechen – also über den Zusammenhang zwischen Persönlichkeitsmerkmalen und ungleichen Bildungschancen. Lundberg forscht und lehrt an der University of California, Santa Barbara, und an der Universität Bergen in Norwegen.

Zum Schluss der SOEP-Nutzerkonferenz am 29. Juni wird der Joachim R. Frick Memorial Prize 2012 für die besten Präsentationen verliehen. Gleichzeitig wird auch der Preisträger des alle zwei Jahre vergebenen Felix Büchel Awards für die herausragende Nutzung von SOEP-Daten bekanntgegeben und geehrt.

Journalisten können kostenlos an der SOEP-Konferenz teilnehmen. Wir freuen uns über Ihre Anmeldung per E-Mail an Monika Wimmer (mwimmer@diw.de).

Gerne informieren wir Sie auch persönlich zu den einzelnen Themen der Konferenz und vermitteln Kontakte zu den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Pressekontakt:
Monika Wimmer
E-Mail: mwimmer@diw.de

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