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Berlin wächst - und Wachstum will befördert sein!

Pressemitteilung vom 18. Dezember 2013

Berlin wird sich in den kommenden Jahren wirtschaftlich hervorragend entwickeln – wenn die existierenden Potentiale ausgeschöpft werden. Dafür muss jedoch die Berliner Politik die größten wirtschaftlichen Pfunde der Stadt – Forschung und Entwicklung sowie Kultur – selbstbewusst in die Waagschale werfen. Dies sind die Ergebnisse der gemeinsamen Studie „Wirtschaftsentwicklung in Berlin: Szenario 2030“ des DIW Berlin und der IHK Berlin.

„In den zurückliegenden Jahren ist Berlin mit beeindruckender Geschwindigkeit gewachsen. Dies darf aber kein Grund sein, sich zurückzulehnen. Vielmehr müssen wir diese Dynamik verstetigen. Insbesondere Forschung und Entwicklung sowie Kulturpotentiale können und müssen in Zukunft noch sehr viel stärker ausgeschöpft werden“, so der Stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Christian Wiesenhütter.

Berlins gegenwärtige sozioökonomische Entwicklung gehört zu den spannendsten in ganz Europa. Seit 2005 holt Berlin das in den Jahren nach der Wiedervereinigung erhoffte, jedoch durch den Strukturwandel versäumte Wachstum auf. Besonders erfreulich ist dabei der deutliche Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Dieser positive Prozess hat auch die Ausgangsbedingungen für die weitere wirtschaftliche Entwicklung Berlins verbessert. In der Stadt hat sich eine dynamische IT-Gründerszene gebildet, die mittlerweile einen Großteil des deutschen Wagniskapitals an sich bindet. Im Tourismussektor ist eine international wettbewerbsfähige Infrastruktur entstanden. Die Industrie hat sich stabilisiert und trägt wieder zum Beschäftigungswachstum bei.

„Das gemeinsam von DIW Berlin und IHK Berlin entwickelte Szenario 2030 zeigt einen realistischen Weg, das überdurchschnittliche Wirtschaftswachstum Berlins zu verstetigen“, so Martin Gornig vom DIW Berlin. Gelingt es, die wirtschaftlichen Potentiale der Stadt weiter auszuschöpfen, könnte die Wirtschaftsleistung Berlins 2020 den Bundesdurchschnitt erreichen. Bis 2030 würde Berlin dann eine ähnliche ökonomische Position in Deutschland einnehmen wie beispielsweise Rom innerhalb Italiens. Dazu müssen Politik und Gesellschaft in Berlin allerdings wieder lernen, mit ökonomischem Wachstum umzugehen. Dabei gilt es beispielsweise, das im Vergleich zu anderen Metropolen enorme Flächenpotential intelligent einzusetzen, um Platz für neue Arbeitsplätze und neue Mitbürger zu schaffen – ohne Nischen für Experimente und kreative Szenen zu verschütten.
 
“Die Studie weist gut fundiert aus, wie sich Berlin im Wettbewerb mit anderen Städten als attraktiver Wirtschaftsstandort für Unternehmensgründungen langfristig profiliert und benennt die entsprechenden Strategien und Ziele. Insofern ist die Studie auch ein wertvoller Beitrag zur Diskussionen des "Stadtentwicklungskonzept Berlin 2030"“, so Matthias von Bismarck-Osten, Generalbevollmächtigter der Investitionsbank Berlin.

“Berlin trägt auch 25 Jahre nach dem Mauerfall schwer an den historischen Lasten. Gleichzeitig ist die wirtschaftliche Entwicklung seit bald zehn Jahren überdurchschnittlich. Beides zeigt die gemeinsame Studie von DIW und IHK Berlin sehr anschaulich. Sie bestätigt aufs Neue, dass Berlin sich konsequent um die Stärkung der industriellen Basis kümmern muss", so Christian Hoßbach, stellvertretender Vorsitzender des DGB Berlin-Brandenburg.

Ansprechpartner IHK:
Leif Erichsen
Tel. +49 30 31510-308
leif.erichsen@berlin.ihk.de

Ansprechpartner DIW Berlin:
Kurt Geppert
Tel. +49 30 89789-686
kgeppert@diw.de

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