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Die Integration Ostdeutschlands in die Europäische Union: eine Erfolgsgeschichte?

Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 2 / 2000, S. 178-193

Kathleen Toepel, Christian Weise

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Abstract

Seit der Vereinigung ist die Zustimmung zur deutschen EU-Mitgliedschaft in Ostdeutschland stark zurückgegangen. Überzeugende Gründe hierfür sind nicht zu erkennen. Die Aufnahme der DDR in die EG erfolgte weitgehend reibungslos und verzögerte die deutsche Vereinigung nicht. Bei der Übertragung des Gemeinschaftsrechts und bei der Anwendung der Beihilfenaufsicht haben die europäischen Institutionen die spezifische Situation Ostdeutschlands gewürdigt. Über die EU Strukturfonds engagiert sich die EU stark bei der Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit der ostdeutschen Wirtschaft. Eine Analyse des ostdeutschen Außenhandels deutet allerdings darauf hin, dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit sowohl zu Zeiten der DDR, wie auch heute noch sehr gering ist. Umso wichtiger ist für Ostdeutschland die Einbindung in den europäischen Binnenmarkt, der durch den Dreiklang aus offenen Märkten, Wettbewerbsrecht und Hilfen bei der Strukturanpassung gekennzeichnet ist. Die heute geringe Unterstützung der deutschen EU-Mitgliedschaft wird hier als Resultat anfangs überzogener, dann enttäuschter Erwartungen interpretiert.

Themen: Europa

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