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Gerechtigkeit der Einkommensbesteuerung aus Sicht der Bürger

DIW Wochenbericht 29 / 2005, S. 451-453

Jürgen Schupp, Gert G. Wagner

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Abstract

Fragen zur "gerechten" Besteuerung sind wissenschaftlich nicht zu beantworten. Freilich kann die empirische Wirtschafts- und Sozialforschung Informationen bereitstellen, die der Entscheidungsfindung des Gesetzgebers bezüglich eines konkreten Steuersystems dienen können. Dazu gehören auch Einschätzungen der Bürger zur Gerechtigkeit des Steuersystems. Im Rahmen seiner Langzeitstudie "Soziooekonomisches Panel" hat das DIW Berlin zum Jahresanfang Fragen zur Gerechtigkeit der Einkommensteuer gestellt. Vorläufige Ergebnisse liegen jetzt vor. Die steuerliche Belastung ungelernter Arbeiter wird von fast zwei Dritteln aller Befragten als zu hoch eingeschätzt. Dagegen wird die Belastung von Vorstandsmitgliedern großer Unternehmen von drei Vierteln als zu niedrig angesehen; selbst zwei Drittel der befragten leitenden Angestellten glauben dies. Man kann aus diesen Ergebnissen keine unmittelbaren wirtschafts- und steuerpolitischen Schlussfolgerungen ziehen. Die Bewertung solcher Informationen ist ein genuin politischer Akt, der nur dem Gesetzgeber zusteht. Zumindest wird aber deutlich, dass in Fragen der Einkommen- und Steuergerechtigkeit in allen Schichten der Bevölkerung egalitärer gedacht wird, als es in breiten Teilen der öffentlichen Meinung und der Politik angenommen wird.

Jürgen Schupp

Wissenschaftler in der Infrastruktureinrichtung Sozio-oekonomisches Panel

Gert G. Wagner

Fellow in der Infrastruktureinrichtung Sozio-oekonomisches Panel

Themen: Steuern


Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/151388

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