DIW Wochenbericht 22 / 2008, S. 298-300
Kai-Uwe Müller, Viktor Steiner
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Ein Argument für die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes in Deutschland ist die Verringerung von Armut der arbeitenden Bevölkerung. Eine aktuelle Studie des DIW Berlin untersucht die Verteilungswirkungen eines bundesweiten Mindestlohnes von 7,50 Euro auf Löhne und Haushaltseinkommen. Obwohl seine Einführung mit einem erheblichen Anstieg der Bruttolöhne im unteren Bereich verbunden wäre, ist ein Mindestlohn - gemessen am Nettoeinkommen der Haushalte - kein geeignetes Instrument zur Reduktion von Armut und Ungleichheit, selbst wenn Beschäftigungsneutralität unterstellt wird. Durch die Lohnsteigerung entfallen zum einen bedürftigkeitsorientierte Einkommenstransfers. Zum anderen leben vom Mindestlohn betroffene Arbeitnehmer nicht mehrheitlich in Haushalten unterhalb der Armutsschwelle, sondern verteilen sich über verschiedene Einkommensklassen.
Themen: Verteilung, Ungleichheit, Arbeit und Beschäftigung
JEL-Classification: I32;H31;J32
Keywords: Minimum wage, Wage distribution, Poverty reduction, Microsimulation
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/151613