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Vorbeugende Verbraucherpolitik im Bereich neuer Technologien: das Beispiel Nanotechnologien

Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 3 / 2009, S. 202-223

Sabine Bietz, Lucia A. Reisch, Gerd Scholl

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Abstract

Den neuen Anwendungen von Nanotechnologien und Nanomaterialien, vor allem in Kosmetika, Textilien, Lebensmitteln und Lebensmittelverpackungen, wird ein großes Markt- und Problemlösungspotenzial zugeschrieben. Verbraucher- und Umweltorganisationen stehen diesen neuen Anwendungen jedoch durchaus skeptisch gegenüber, handelt es sich doch um neue Technologien, die teilweise körpernah eingesetzt werden, gleichzeitig jedoch in ihren Folgewirkungen weitgehend unerforscht sind und an frühere Risikodiskurse, wie die Grüne Gentechnik, erinnern. Eine frühe Auseinandersetzung der Verbraucherpolitik mit dem Thema Nanotechnologien ist sinnvoll, um einen neutralen Risikodiskurs zu führen, bevor ideologische und politische Positionen verfestigt sind. Der vorliegende Artikel verfolgt drei Ziele: Zum ersten werden in einem Überblick empirische Ergebnisse zur Verbrauchereinstellung und -wahrnehmung in Bezug auf die Nanotechnologien vorgestellt. Dies basiert auf Verbraucherumfragen zum Thema Nanotechnologie, die in den letzten Jahren durchgeführt wurden. Zum zweiten werden Herausforderungen für eine evidenzbasierte Verbraucherpolitik in Form von Forschungslücken und Positionen von Verbraucher- und Umweltverbänden sowie der Industrie aufgezeigt und zum dritten mögliche Handlungsoptionen für die Verbraucherpolitik diskutiert.

New applications of nanotechnologies and nanomaterials are often associated with big market opportunities and high problem solving potential. This perception relates mostly to the segments of cosmetics, textiles, food and food packaging. At the same time, consumer and environmental organisations are critically watching these new technologies, as they imply near-to-body applications while their long-term effects and potential risks are still rather uninvestigated. The current discussion resembles earlier risk discourses, in particular the one on genetically modified food. The present paper pursues three aims: First, to give an overview of the development of consumers' perceptions concerning nanotechnologies in the past years; second, to identify challenges for an evidence-based consumer policy in the realm of nanotechnologies; and third, to propose and discuss possible options for consumer policy.



JEL-Classification: D18;O33;O38
Keywords: Consumer policy, nanotechnology, risk discourse
DOI:
https://doi.org/10.3790/vjh.78.3.202

Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/99568

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