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Stabilität des Versorgungsniveaus nach dem Paradigmenwechsel

Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 2 / 2014, S. 33-47

Uwe Fachinger, Harald Künemund

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Abstract

Mit dem Altersvermögens- und Altersvermögensergänzungsgesetz (2001) vollzog sich ein Paradigmenwechsel in der Alterssicherung hin zu einem verstärkt eigenverantwortlichen Aufbau kapitalgedeckter Altersvorsorge. Das Versorgungsniveau im Alter hängt in der Folge zunehmend von dem Zusammenspiel öffentlich-rechtlicher, betrieblicher und privater Alterssicherung ab. Es ist aber unbekannt, wie sich die Gesamteinkünfte im Zeitverlauf verändert haben und künftig verändern werden. Der Beitrag weist auf Lücken in der Abstimmung der Systeme hin, die eine Aufrechterhaltung eines angemessenen Gesamtversorgungsniveaus unmöglich machen, und zeichnet auf Basis der Daten des Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) die Entwicklung der Alterseinkünfte seit 1991 nach. Es wird selbst auf Basis der unbefriedigenden Datenlage deutlich, dass die Leistungsanpassung während der Bezugsphase und die fehlende Abstimmung der Systeme das Ziel der Gewährleistung eines spezifischen Niveaus der materiellen Absicherung in der Altersphase sowohl für die zukünftigen Generationen als auch für die derzeitigen Leistungsbezieherinnen und -bezieher systematisch verfehlen muss. Daher besteht weiterer Reformbedarf. In diesem Zusammenhang sollte auch eine Rücknahme von Reformelementen nicht ausgeschlossen werden.

A paradigm shift in Germany - the “Altersvermögens- und Altersvermögensergänzungsgesetz” - should result in more individualized and capital funded old age provision. Consequently, the overall benefit level in old age now depends to a larger extent and systematically on the interplay between public, occupational and private pension schemes. However, it is unknown how the overall benefit level has changed over time and how it will develop in the future. The article points out gaps in the coordination of these schemes that make the maintenance of an overall pension level impossible. On the basis of the German Socio-economic Panel (GSOEP) the development of income out of old age pension systems since 1991 is presented. Although the data base has some shortcomings, it can be shown that a major goal of pension systems - maintaining the standard of living - will systematically be missed for future generations as well as for the current pensioners because of the insecure pension adjustment during retirement and the missing interplay between the pension schemes. Overall, there is need for further reforms and even the withdrawal of elements of the reform should be taken into account.



JEL-Classification: H55;I3;J26
Keywords: Old-age income, standard of living, old-age provision, pension adjustment
DOI:
https://doi.org/10.3790/vjh.83.2.33

Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/124173

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