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Perspektiven des Arbeitsmarktes für Pflegekräfte

Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 4 / 2014, S. 107-122

Dieter Bogai

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Abstract

In diesem Beitrag werden die sich längerfristig verstärkenden Ungleichgewichte auf dem Pflegearbeitsmarkt untersucht. Ausgehend von der starken Bevölkerungsalterung in den nächsten Jahrzehnten wird zunächst nach den Konsequenzen der Alterung für die künftige Zahl von Pflegebedürftigen gefragt. Determinanten des Personalbedarfs und Probleme der statistischen Erfassung wie Zuordnung zur Pflege, Fachkräfteanteil und Arbeitszeit werden diskutiert. Die Hauptergebnisse von Studien, die auf unterschiedlichen statistischen Abgrenzungen der Pflegeberufe und Annahmen der Pflegebedürftigkeit sowie verschiedenen Stützzeiträumen und Datenquellen basieren, werden vorgestellt. Dabei unterscheiden sich Zeithorizont sowie Nachfrage nach unterschiedlich qualifizierten Arbeitskräften und Einrichtungen. Projektionen zum Angebot von Pflegekräften sind rar, deuten aber auf steigende Angebotslücken. Abschließend werden verschiedene Maßnahmen diskutiert, die einerseits den Bedarf an professioneller Pflege begrenzen und andererseits Arbeitskräftereserven mobilisieren helfen. Angesichts der zahlreichen Unsicherheiten, was Pflegeprävalenz, Versorgungsmix und Arbeitskräftesituation angeht, wird vorgeschlagen, ein umfassendes und regional differenziertes Monitoring des Arbeitsmarktes für die Altenpflege aufzubauen, das als Grundlage regional differenzierter Strategien dienen kann.

This paper deals with the increasing maladjustments of the labor market for nursing staff. The relationship between aging of population and cases for nursing care is surveyed. Crucial assumptions for the effects on labor demand are changing kinds of caring provision and the expected productivity of nursing staff. Statistical identification of number, working time and qualification of nursing staff is discussed. The studies of the future labor market for nursing staff exhibit different findings in accordance to divergent assumptions. Provisions to expand the supply of labor and to limit the caring demand are discussed. Given the numerous imponderabilities for forecasting labor shortages and the regional disparities of important parameters a framework of a regional labor market monitoring is suggested. This new feature provides a better analytical base of the developments in the nursing care sector. The findings should continuously assessed for local action.



JEL-Classification: I11;J2;J4
Keywords: Medical care, labor policy, employment creation, employment data
DOI:
https://doi.org/10.3790/vjh.83.4.107

Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/142229

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