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Kaum Kostenvorteile durch Unternehmenszusammenschlüsse in der Trinkwasserversorgung

DIW Wochenbericht 20 / 2016, S. 455-460

Michael Zschille

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Abstract

Mit mehr als 6 000 Versorgungsunternehmen ist die Trinkwasserversorgung in Deutschland stark fragmentiert. Hierdurch stellen sich Fragen nach möglichen Kostenvorteilen einer Konsolidierung des Sektors und daraus resultierenden Preissenkungsmöglichkeiten für die VerbraucherInnen. In diesem Zusammenhang hat auch die Monopolkommission bereits eine Konsolidierung des Sektors empfohlen. Bislang liegen jedoch kaum empirisch belastbare Untersuchungen der deutschen Trinkwasserversorgung vor – insbesondere in Hinblick auf die Marktstruktur. Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Analyse von möglichen Größeneffekten sowie den Auswirkungen von Zusammenschlüssen von Wasserversorgungsunternehmen (WVU). Die Ergebnisse deuten kaum auf Vorteile größerer Versorger hin. Zusammenschlüsse von Versorgern führen nur in Einzelfällen zu Kosteneinsparungen. Marktstrukturelle Veränderungen der Trinkwasserversorgung zum Zwecke der Kostensenkung spielen damit nur eine untergeordnete Rolle. Auf Basis dieser Studie ist die Konsolidierung der gesamten Trinkwasserversorgung Deutschlands nicht zu empfehlen, weil diese vermutlich zu Nachteilen für WVU und VerbraucherInnen führen würde.

With more than 6,000 water utilities, Germany’s drinking water supply industry is highly fragmented. The German Monopolies Commission has recommended a consolidation of the sector, which could lead to potential cost benefits for utilities as well as price reductions for consumers. Hardly any empirically reliable studies of the German drinking water supply exist, however—particularly with regard to market structure. The present study analyzes possible economies of scale and the impact of water utility mergers. The results indicate that mergers would be of little benefit to larger suppliers and would lead to cost savings only in special cases, which suggests that changes to the drinking water supply market structure would only play a minor role in reducing costs. As it would actually be likely to lead to drawbacks for both utilities and consumers, a total consolidation of Germany’s drinking water utilities is not advisable.



JEL-Classification: C14;L22;L95;Q25
Keywords: Water supply, cost function, economies of scale, merger analysis
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/141294

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