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Industrie in Großstädten: Klein, aber fein

DIW Wochenbericht 32/33 / 2017, S. 639-651

Alexander Eickelpasch, Rainer Behrend

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Abstract

Die Wertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe ist in den 15 größten Städten Deutschlands seit 2008 um 24 Prozent gestiegen – und damit stärker als im Bundesdurchschnitt (20 Prozent). Der vorlie¬gende Bericht, der die industrielle Entwicklung in Großstädten unter anderem mit Blick auf Wertschöpfung und Produktivität unter die Lupe nimmt, zeigt, dass von einer Erosion der Industrie in großen Städten und Metropolregionen keine Rede sein kann. Zwar scheint die Industrie dort auf den ersten Blick nicht sehr bedeutend zu sein, da sie nur gut 15 Prozent der gesamten Wertschöpfung ausmacht – im Vergleich zu knapp 23 Prozent deutschlandweit. Allerdings ist die Produktivität in den Städten – insbesondere in Stuttgart, München und Frankfurt am Main – höher, weil die Industrie stärker auf forschungs- und exportorientierte Branchen sowie auf wettbewerbsrelevante und hoch entlohnte Tätigkeiten ausgerichtet ist. Dazu zählen die Bereiche Führung und Planung, Forschung und Entwicklung sowie Werbung und Marketing. Die gute Position der städtischen Industrie ist jedoch kein Selbstläufer: Sie hängt ab von der Verkehrs- und der digitalen Infrastruktur, vom Fachkräfteangebot, der Energieversorgung und der Gewerbe¬steuer. Um langfristig als Standort attraktiv zu bleiben, sollte die kommunale Wirtschaftspolitik das Zusammenspiel dieser Faktoren verstärkt in den Blick nehmen.



JEL-Classification: J24;L6;L8;O14;R11;R12
Keywords: Urban Production, Large Cities, Manufacturing, Industrial Services, Knowledge Based Capital
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/167702

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