DIW Wochenbericht 19 / 2018, S. 405-412
Sophia Schmitz, C. Katharina Spieß
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Die allermeisten Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren – 94 Prozent – gehen in eine Kindertageseinrichtung (Kita). Mit Blick auf die übrigen sechs Prozent vermuteten viele ExpertInnen und BeobachterInnen, dass es sich vor allem um Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten Haushalten handelt. Die vorliegende Studie, die auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und der Zusatzstichprobe Familien in Deutschland (FiD) basiert, betrachtet deutschlandweit als eine der ersten die Nicht-Kita-Kinder im Ü3-Bereich detaillierter. Diese kommen demnach keineswegs nur und auch nicht überwiegend aus finanziell schlechter gestellten Elternhäusern. Auch Eltern mit hohem Einkommenund solche mit höheren Bildungsabschlüssen betreuen ihre Kinder nur zu Hause oder nutzen andere Betreuungsangebote wie Eltern-Kind-Gruppen. Eine Kita-Pflicht wäre daher kaum geeignet, Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten Haushalten gezielt zu unterstützten. Vielmehr sollten diese Eltern über die grundsätzlichen Vorteile eines Kita-Besuchs für ihr Kind, dessen Kosten sowie mögliche Beitragsbefreiungen informiert werden.
Themen: Ungleichheit, Familie, Bildung
JEL-Classification: I22;I24;I28;J13
Keywords: child care, non-attendance, early education, socio-economic differences
DOI:
https://doi.org/10.18723/diw_wb:2018-19-1
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/179685