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"Die Löhne müssen noch deutlicher steigen, um die Kerninflationsrate anzukurbeln": Interview mit Geraldine Dany-Knedlik

Interview vom 24. Oktober 2018

Frau Dany-Knedlik, trotz der Nullzinspolitik und einer Reihe weiterer Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) blieb die Inflation im Euroraum in den letzten Jahren unter der Zielmarke von zwei Prozent. Wo sehen Sie dafür die wesentlichen Ursachen?
Die wesentlichen Ursachen sehe ich in den drei üblichen Verdächtigen für die Bestimmung der Inflation, die insgesamt die Inflationsraten im Euroraum treiben. Der erste Faktor sind die Inflationserwartungen der Unternehmen, die sich insbesondere in dem Zeitraum von 2013 bis Ende 2016 verringert haben. Der zweite übliche Verdächtige ist die Arbeitslosenlücke, also die Differenz zwischen der tatsächlichen Arbeitslosenquote und der langfristigen Arbeitslosigkeit. Im Zuge der Staatsschuldenkrise hatten wir relativ hohe Arbeitslosenquoten und auch positive Arbeitslosenlücken im Eurora. Das hat dazu beigetragen, dass wir im Euroraum für eine lange Zeit eine sehr niedrige Inflationsrate hatten. Der dritte Faktor sind die Rohstoffpreise. Zwischen 2014 und 2015 gab es einen starken Verfall der Rohölpreise. Dies hat als Teil komponente ebenfalls zur niedrigen Gesamtinflation beigetragen. [...]

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Die Löhne müssen noch deutlicher steigen, um die Kerninflationsrate zu treiben - Interview mit Geraldine Dany-Knedlik
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