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Sind Mietregulierungen das Ende der Neubautätigkeit? Ein historisch-vergleichender Blick

Nicht-referierte Aufsätze

Konstantin A. Kholodilin, Sebastian Kohl

In: Ifo-Schnelldienst 71 (2018), 21, S. 26-30

Abstract

Es besteht relativ einhellige Meinung darüber, dass es in Deutschland (vgl. Positionen des IW Köln, ifo Instituts oder DIW Berlin), aber auch in anderen nordeuropäischen Ländern einen Mangel an neuem Wohnungsbau gibt, insbesondere im Bereich großstädtischer und günstiger Mietwohnungen. Als einer der verantwortlichen Faktoren werden häufig staatliche Regulierungen im privaten Mietmarktsegment angesehen, die in Form von Mietpreisregulierungen wie zuletzt der Mietpreisbremse, von Kündigungsschutz und von Wohnraumlenkungsmaßnahmen wie etwa der soziale Milieuschutz auftreten. Diesen Eingriffen wird unterstellt, dass sie den Neubau abwürgen und somit – obwohl als Sozialpolitik gut gemeint – nur noch zu einer weiteren Verknappung des Wohnraums beitragen. Darauf folgt meist der positive Vorschlag, dass der Bau neuer Wohnungen, ja gerade auch kostensensitiverer bezahlbarer Wohnungen, durch eine Deregulierung des Mietmarktes stimuliert werden könnte. Dieser kurze Beitrag möchte mit erstmals erschlossenen ländervergleichenden Daten zur Mietregulierung und zum Neubau in 15 alten westlichen Industrieländern und insgesamt 33 Ländern seit 1901 anzweifeln, dass Mietregulierung unbedingt so universal negativ auf den Neubau wirkt, wie oft a priori angenommen.

Konstantin A. Kholodilin

Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Makroökonomie

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