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Nudging und soziales Engagement: wie kann Nudging dazu beitragen, die Spendenbereitschaft zu erhöhen?

Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 2 / 2018, S. 139-152

Maja Adena

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Abstract

Nudging hat das Potential, soziales Engagement zu erhöhen. In diesem Beitrag wird ausgehend von einigen Feldexperimenten diskutiert, wie vorgegebene Standards, Anker, Erinnerungen und weitere Methoden des Nudgings die Entscheidung, Geld für wohltätige Zwecke zu spenden, verändern können. So beeinflussen zum Beispiel nicht bindende Empfehlungen bezüglich der Spendenhöhe die Höhe der tatsächlich gespendeten Beträge. Einige Individuen entscheiden sich dann eher dafür, genau den empfohlenen und nicht einen anderen Betrag zu spenden. Dabei erhöhen einige ihre Spende, während andere sie verringern. Außerdem spenden mehr Personen, wenn die Empfehlung relativ niedrig ist, und weniger, wenn sie relativ hoch angesetzt wird. Insgesamt kann es deshalb durch eine empfohlene Spendenhöhe genauso gut zu einer Erhöhung wie zu einer Verringerung des insgesamt erzielten Spendenaufkommens kommen. Im Beitrag wird argumentiert, dass die Entscheidungen für ein bestimmtes Spendendesign nicht einfach sind und den jeweiligen Kontext berücksichtigen sollten. Zuletzt wird darauf hingewiesen, dass es keine „nudgingfreie“ Situation gibt, denn der Status quo, „nicht zu spenden“, ist auch ein Default.

Nudging shows a potential to increase social engagement. The article discusses a series of large field experiments in which nudging techniques such as defaults, anchors, or reminders were implemented. The results suggest that nudging may influence donation decisions. Thus, for example, nonbinding donation recommendations change the distribution of contribution levels. More individuals choose to donate exactly the recommended amount. Some raise whereas others lower their contribution. More people donate if the recommendation is relatively low and less do so if it is relatively high. The overall effect is not clear ex ante. This and other examples show that design decisions are not simplistic and furthermore context dependent. Finally, it is demonstrated that nudging-free situations do not exist because the status quo “non-donor” is also a default.

Themen: Verbraucher



JEL-Classification: D64;D04;D91;C93;L31
Keywords: Charitable giving, field experiments, nudging
DOI:
https://doi.org/10.3790/vjh.87.2.139

Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/210672

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