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„Bildungsinvestitionen sind die Grundlage für die Wirtschaft von heute und morgen“

Statement vom 7. Mai 2020

Fünf ÖkonomInnen aus Wirtschaftsforschungsinstituten und Hochschulen, darunter C. Katharina Spieß vom DIW Berlin, haben Vorschläge für ein nachhaltiges Investitionsprogramm vorgelegt. Die zentralen Empfehlungen für den Bereich der Bildungsinvestitionen fasst Spieß, Leiterin der Abteilung Bildung und Familie am DIW Berlin, wie folgt zusammen:

BlockquoteDie Corona-Krise ist eine gewaltige Herausforderung mit Blick darauf, die Bildungspotentiale aller Kinder und Jugendlichen zu fördern. Einmal mehr wird deutlich, wie sehr familiäre Unterschiede diesem Ziel entgegenstehen: Wenn die Eltern zu Hause eine gute Betreuung auf die Beine stellen, Kita-Kinder fördern und Schulkindern bei den Schulaufgaben helfen können, dann sind diese deutlich im Vorteil. Kita-Kinder aus sozial benachteiligten Haushalten und leistungsschwächere Kinder und Jugendliche drohen hingegen weiter abgehängt zu werden. Deshalb ist es so wichtig, dass alle Kinder möglichst schnell zumindest zeitweise wieder in die Kitas und Schulen können. Das allein reicht aber noch nicht aus: Die Krise muss auch als Chance genutzt werden, großangelegt in Bildung, Weiterbildung und Betreuung zu investieren – und zwar auch von Bundesseite. Der Kita-Ausbau muss weitergehen, qualitativ und quantitativ, damit alle Kinder optimal gefördert werden und damit es allen Eltern – insbesondere Müttern – ermöglicht wird, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Das gilt auch für den Grundschulbereich, wo wir in den nächsten Jahren einen massiven Ausbau der Ganztagsplätze brauchen. Mehr als deutlich wird derzeit auch, dass viele Schulen für die digitale Welt nicht gerüstet sind. Hier braucht es Investitionen über den gut fünf Milliarden Euro schweren Digitalpakt hinaus. Dabei geht es nicht nur darum, Geräte zu kaufen und Internetleitungen zu legen – auch die Lehrkräfte müssen für digitale Lernkonzepte fit gemacht und weitergebildet werden. Und schließlich brauchen pädagogische Fachkräfte, Pflegefachkräfte und andere systemrelevante Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr Anerkennung und bessere Arbeitsbedingungen und die Berufe jeweils höhere Ausbildungskapazitäten, um einen breiten Fachkräftemangel zu verhindern. Mehr Bildungsinvestitionen lohnen sich immer, sie sind die Grundlange für inklusives Wachstum und den Zusammenhalt der Gesellschaft heute und morgen.

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