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Deutsche sorgen sich über Terrorismus mehr als über eigene wirtschaftliche Lage

Pressemitteilung vom 10. September 2008

Sieben Jahre nach den Anschlägen vom 11. September sorgen sich die Deutschen mehr um den globalen Terrorismus als um ihre persönliche wirtschaftliche Lage. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des DIW Berlin auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP). Besonders besorgt sind Frauen und ältere sowie weniger gebildete Menschen.
"Die Befunde sind wichtig für den politischen Umgang mit Terrorismus", sagte DIW-Expertin Cathérine Müller. „Wer sich große Sorgen macht, wird eher bereit sein, Einschränkungen zu akzeptieren - etwa bei Bürger- und Freiheitsrechten.“ Terrorismusexperten unterscheiden zwischen direkten und indirekten Folgen von Terroranschlägen: Während die direkten Folgen von Terroranschlägen auf die Gesamtwirtschaft insgesamt relativ gering und kurzlebig sind, kann die „gefühlte Bedrohung“ durch Terrorismus erhebliche ökonomische und politische Auswirkungen haben. Dabei sind nicht nur das Konsum- und Investitionsverhalten zu sehen, sondern auch die "Kosten" im Sinne der Einschränkung von Freiheitsrechten. Jeder dritte Deutsche macht sich "sehr große" Sorgen über den globalen Terrorismus. 38 Prozent der Frauen sind „sehr besorgt“, jedoch nur etwa 28 Prozent der Männer. Mit jedem zusätzlichen Lebensjahr steigt die „starke Sorge“ um einen Prozentpunkt, mit jedem zusätzlichen Haushaltsmitglied sogar um mehr als vier Prozentpunkte. Befragte ohne Abitur äußern zu sieben Prozent häufiger „sehr große“ Sorgen über den Terrorismus als Befragte mit Abitur. Sorgen um den globalen Terrorismus in Deutschland. Von Cathérine Müller. In: Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 37/2008

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