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Marktmacht der OPEC trotz Nachfragerückgang ungebrochen

Pressemitteilung vom 3. Juni 2009

Der Rückgang der Nachfrage nach Rohöl infolge der weltweiten Wirtschaftskrise hat die Marktmacht der OPEC nicht geschwächt. Dies ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Studie des DIW Berlin. "Die Verbindung von Marktmacht und starken Nachfrageschwankungen wird auch in Zukunft zu unberechenbaren Preisausschlägen nach oben oder auch nach unten auf den Weltölmärkten führen", sagte DIW-Expertin Franziska Holz.
OPEC kann keine reine Kartellstrategie durchsetzen Trotz des starken Rückgangs seit dem Herbst 2008 liegt der Ölpreis mit gegenwärtig rund 60 US-Dollar pro Fass immer noch deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Dies erklärt sich zum Teil durch die Marktmacht der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC). Ihre Mitglieder können als starke Oligopolisten die Preise erheblich beeinflussen. "Unsere Berechnungen zeigen allerdings, dass die OPEC keine reine Kartellstrategie fahren kann. Ein funktionierendes OPEC-Kartell könnte einen Ölpreis in dreifacher Höhe durchsetzen", sagte Franziska Holz. Sie führt dies vor allem auf die heterogene Mitgliederstruktur der OPEC zurück. Bei freiem Wettbewerb hingegen wäre der Ölpreis nur etwa halb so hoch, wie er heute ist. Da Investitionen in die Ölförderung zurückgefahren wurden, könnte es zu Kapazitätsengpässen kommen, wenn die Konjunktur wieder anzieht. Die OPEC-Länder sind gut mit Ölreserven ausgestattet, die im Vergleich mit alternativen Ölreserven kostengünstig zu erschließen sind. Mittelfristig wird die Bedeutung der OPEC daher eher noch zunehmen. Weltölmärkte: Angebotsmacht der OPEC ungebrochen. Von Christian von Hirschhausen, Franziska Holz, Daniel Huppmann, Claudia Kemfert. In: Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 23/2009

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