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Neue Pkw-Besteuerung verfehlt ihr Ziel. DIW Berlin: Kein Kaufanreiz für sparsamere Autos

Pressemitteilung vom 1. Juli 2009

Auch nach Einführung der Kfz-Novelle ist der Steuervorteil für sparsame Autos in Deutschland relativ gering. Dies ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Studie des DIW Berlin, die die Kfz-Besteuerung in Europa vergleicht. "Die Novelle der Kfz-Besteuerung ist reine Symbolpolitik", sagte DIW-Experte Uwe Kunert. "Die geplanten umweltpolitischen Ziele werden damit nicht erreicht."
Die meisten europäischen Länder haben die Pkw-Steuer bereits auf den CO2-Ausstoß ausgerichtet. In Deutschland tritt die neue Besteuerung ab Juli 2009 in Kraft. Sie kombiniert den Hubraum mit den CO2-Emissionen des Fahrzeugs. Dies ist einer der Kritikpunkte des DIW Berlin. "Die Steuer sollte sich wie in Großbritannien allein am CO2-Ausstoß orientieren. Das wäre konsequent im Hinblick auf die Klimaziele und transparent für den Autofahrer", sagt Uwe Kunert. Leider ist es nicht gelungen, eine einheitliche Kfz-Besteuerung auf europäischer Ebene einzuführen. Deshalb ist die Abgabenbelastung innerhalb Europas sehr unterschiedlich. Bemerkenswert ist, dass Deutschlands Abgabenposition im Ländervergleich mit zunehmender Fahrzeuggröße immer günstiger wird: Während Deutschland bei dem Segment "Mini" im Bereich höherer Abgaben platziert ist, sind die Abgaben für ein Fahrzeug der Oberklasse vergleichsweise günstig. Trotz der neuen CO2-Orientierung gehört Deutschland zu den Ländern, in denen die Abgabendifferenz zwischen Kleinwagen und SUV am niedrigsten ist. CO2-Besteuerung von Pkws in Europa auf dem Vormarsch. Von Dominika Kalinowska, Kerim Keser und Uwe Kunert. In: Wochenbericht 27-28/2009

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