In seinem aktuellen Wochenbericht zieht das DIW Berlin eine positive Bilanz der 1995 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gestarteten Initiative Internationale Kontaktbüros Forschungskooperation, die seit 1999 vom Bundeswirtschaftsministerium fortgeführt wird.
Die 19 Kontaktbüros wurden von drei Projektträgern (Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen, DIHT und Fraunhofer-Gesellschaft) in Mittel- und Osteuropa sowie Asien und Südamerika aufgebaut. Hier können KMU besonders viel zum Teil brachliegendes Know-how erschließen, um ihre Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Außerdem sind diese Regionen für die Unternehmen interessante Zukunftsmärkte. Die Kontaktbüros im Ausland sollen über die dortige Forschungslandschaft aktuell informieren und gerade KMU und industrienahen Forschungseinrichtungen bei der Anbahnung und Umsetzung von internationalen FuE-Kooperationen kostenlos helfen. Gemeinsame FuE-Aktivitäten sind häufig die Voraussetzung für die spätere Markterschließung sowie für die Zusammenarbeit bei Produktion und Absatz. Der Einstieg in internationale FuE-Kooperationen wird aber von vielen KMU noch wegen mangelnder Erfahrung und der Angst vor hohen Kosten gescheut.
Bis zum August 2000 führten mindestens 190 der von den Büros organisierten Kontakte zu FuE-Kooperationsprojekten mit ausländischen Partnern. Da nur Projekte, die später zur Forschungsförderung eingereicht werden, statistisch erfaßt werden, liegt die reale Zahl angeschobener Kooperationsprojekte wahrscheinlich weit darüber. Außerdem fördern die Kontaktbüros grenzüberschreitende Vereinbarungen über die Arbeitsteilung in FuE und die wirtschaftliche Nutzung von FuE-Ergebnissen. Die bisher erreichten Ergebnisse sind insgesamt beachtlich - bei gerade einmal durchschnittlich DM 100.000 Aufwendungen aus dem BMWi-Budget für jedes Büro. Das Gutachten des DIW Berlin, das zusammen mit dem Institut für Sozialökonomische Strukturanalysen (SÖSTRA-GmbH) durchgeführt wurde, plädiert für einen bedarfsgerechten Ausbau des Netzes solcher Büros sowie für ihre flexible finanzielle und personelle Ausstattung entsprechend den sehr unterschiedlichen Anforderungen in den Sitzländern. Ein Schwerpunkt ist die Vernetzung der Informationsflüsse zwischen den Büros im Ausland, den drei Pro-jektträgern und deutschen KMU sowie FuE-Einrichtungen.