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DIW Berlin wird 75 Jahre alt
Traditionsreiches Berliner Institut im Strukturwandel

Pressemitteilung vom 24. November 2000

Das DIW Berlin begeht am Montag, 27. November 2000, seinen 75sten Geburtstag mit einem Festakt. Das Berliner Institut, das 1925 als Institut für Konjunkturforschung gegründet und einige Jahre später in Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung umbenannt wurde, betreibt Grundlagenforschung und wirtschaftspolitische Beratung. Es zählt als unabhängige Forschungseinrichtung zu den führenden Wirt-schaftsforschungsinstituten in Deutschland. Künftig verwendet das Institut die Kurzform DIW Berlin und nutzt damit den Standort Berlin als Wettbewerbsvorteil.
Seit Amtsantritt des neuen Präsidenten Prof. Dr. Klaus F. Zimmermann zum 1. Januar 2000 hat das DIW Berlin umfangreiche Veränderungen in der organisatorischen Struktur und seinen thematischen Schwerpunkten vorgenommen. Die strategische Neuausrichtung mehrerer Forschungsabteilungen bietet die Chance, das DIW Berlin zu einem internationalen Kompetenzzentrum auszubauen.

Die Analyse der Dynamik der Dienstleistungsökonomie, insbesondere der Informationsgesellschaft und der Kommunikationstechnologie, stellt einen neuen Arbeitsschwerpunkt dar. Damit werden sich künftig zwei speziell ausgerichtete Abteilungen befassen. Die Abteilung Konjunktur behält ihren Schwerpunkt auf der Konjunkturanalyse bei, verstärkt jedoch die internationale Ausrichtung, beispielweise mit der Erstellung europäischer Konjunkturanalysen. Die Abteilung Weltwirtschaft behandelt künftig schwerpunktmäßig internationale Wachstumsprozesse sowie die Ostintegration der Europäischen Union. Die ebenfalls restrukturierte Abteilung Staat erforscht mit neuem Akzent die Rolle des aktivierenden Staates in der Finanz- und Sozialpolitik sowie bei den öffentlichen Dienstleistungen.


Das renommierte Sozio-oekonomische Panel wurde in die neue Abteilung Längsschnittdaten und Mikroanalysen eingebettet. Intensiver als bisher beschäftigt sich die Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt mit den Forschungsbereichen Energiemärkten und Umweltökonomie und verstärkt die Aktivitäten im Verkehrsbereich.

Das DIW Berlin wird seine Kontakte mit nationalen und internationalen Forschungsnetzen intensivieren und für gemeinsame Forschungsprogramme und Beratungsaktivitäten nutzen. Der Ausbau von Kooperationen mit Universitäten und außeruniversitären Wissenschaftseinrichtungen im Berliner Raum soll in eine Wissenschaftsplattform Berlin münden. Ein neues Forschungs- und Ausbildungsnetz soll im Berliner Raum etabliert werden.

Personell hat sich das Institut mit dem Finanzwissenschaftler Prof. Dr. Bengt-Arne Wickström von der Humboldt-Universität zu Berlin als Vizepräsidenten verstärkt. Mit Wickström gewinnt das DIW Berlin einen international erfahrenen Ökonomen und Wissenschaftsmanager, mit dem es seine universitären Forschungskooperationen weiter ausbauen wird.

Als Kooperationspartner konnten eine Reihe externer Forschungsdirektoren und -professoren aus deutschen und internationalen universitären Einrichtungen für die Abteilungen gewonnen werden. Sie erfüllen Querschnittsaufgaben und geben mit ihrer Methodenkompetenz wichtige Forschungsimpulse.

Rechtzeitig zur Geburtstagsveranstaltung geht das Institut mit seiner überarbeiteten Homepage an die Öffentlichkeit. Unter http://www.diw.de werden aktuelle Wirtschafts- und Strukturdaten, Prognosen und Gutachten veröffentlicht. Die aktuellen Wochenberichte sowie sämtliche hausinterne Publikationen stehen online zur Verfügung. Das visuelle Erscheinungsbild des Instituts wird zur Zeit vom Berliner Gestaltungsbüro kognito vollständig überarbeitet.

Das DIW Berlin beschäftigt 208 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die Hälfte davon sind Wissenschaftler/innen. Es wird zu gleichen Teilen vom Land Berlin und vom Bund getragen, deren Forschungsförderung die Hälfte des Institutshaushalts ausmacht. Hinzu kommen Einnahmen aus Projekten und Aufträgen Dritter sowie Beiträge der Mitglieder und Spenden. Der Jahresetat beträgt rund 32 Millionen D-Mark. Vereinsorgane sind die Mitgliederversammlung, das Kuratorium, der Vorstand und der Wissenschaftliche Beirat. Seit 1951 wird die Forschungstätigkeit durch die Vereinigung der Freunde des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (VdF) unterstützt.
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