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US-Wirtschaft im Abschwung:
Wirtschaftspolitik steuert massiv gegen.
DIW Berlin bezeichnet Geldpolitik der Fed als beispielhaft

Pressemitteilung vom 7. Juni 2001

Der entschlossen expansive Kurs der US-amerikanischen Wirtschaftspolitik lässt erwarten, dass die kräftige konjunkturelle Abkühlung in den USA nicht in eine Rezession mündet, sondern noch in diesem Jahr rasch und zügig überwunden werden kann. Zu diesem Ergebnis kommt das DIW Berlin in seinem aktuellen Wochenbericht 23/2001. Besonders der wachstums- und beschäftigungsorientierte Kurs der Fed sorgt für positive Impulse ohne in eine Inflation zu münden.
Die US-amerikanische Wirtschaftspolitik verfolgt derzeit einen Kurs, der vor allem die Gewinnerwartungen der Unternehmen stabilisieren soll. Wenn dies gelingt, dürften sich die Einkommenseinbußen in Grenzen halten, die Unsicherheit abnehmen und sowohl Investitionen wie privater Verbrauch wieder eine höhere Dynamik gewinnen. Die Steuerreform wird dazu beitragen, dass durch die Steuersenkungen der Konsum der privaten Haushalte steigt. Die unteren Einkommensgruppen erhalten noch im Sommer Steuerrückzahlungen in Form von Verrechnungsschecks. Wegen ihrer hohen Konsumneigung werden sie nunmehr noch in diesem Jahr den Verbrauch stimulieren.

Vor allem die Geldpolitik setzt die richtigen Signale. Seit Januar wurden die Zinsen um 2,5 auf 4 Prozentpunkte gesenkt. Allein dadurch wird das reale Wachstum in den USA für sich genommen schon um 1 bis 1,5% erhöht. Das DIW Berlin weist auf die breit angelegte Zielfunktion der US-amerikanischen Zentralbank hin, die auch die Beschäftigungsentwicklung berücksichtigt. Dies unterscheidet ihre Politik von der anderer Zentralbanken - wie seinerzeit der Bundesbank und heute der EZB. Deren geldpolitische Strategie misst der Preisniveaustabilität eine viel größere Bedeutung bei. Das Berliner Institut zeigt mithilfe eines Simulationsmodells, dass der Aufschwung in den USA bei einer konservativen Geldpolitik, wie sie von der EZB praktiziert wird, nicht so kräftig gewesen wäre. Sowohl Investitionen wie privater Verbrauch wären auf einen niedrigeren Pfad eingeschwenkt, weil der Aufschwung durch monetäre Restriktionen sehr viel früher gebremst worden wäre. Mit einem solchen Kurs wird ein nachhaltiger Abbau der Arbeitslosigkeit verhindert.
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