Eine Auswertung der vom DIW Berlin erhobenen Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zeigt, dass Abiturienten und Arbeitslose überdurchschnittlich häufig einen Wehr- oder Zivildienst leisten. Da mit höherem schulischen Niveau die Einkommenschancen steigen und somit auch die Verluste, die bei der Ableistung eines Wehrdienstes entstehen, sollten Abiturienten eigentlich ein Interesse an der Vermeidung von Wehr- oder Zivildienst haben. Diese Vermutung kann in der empirischen Untersuchung aber nicht bestätigt werden.
(Siehe Wochenbericht 19/2002).
Abiturienten, die in den 40er Jahren geboren wurden, hatten noch eine geringere Wahrscheinlichkeit, einen Dienst zu leisten, als gleich alte Männer mit mittlerer Reife. Das DIW Berlin vermutet, dass dies zum einen an der steigenden Zahl von Kriegsdienstverweigerern liegt, die fast immer zur Ableistung eines Zivildienstes herangezogen werden. Es sind überwiegend Abiturienten, die den Wehrdienst verweigern. Zum anderen lassen sie sich nach dem Abitur recht einfach zum Dienst heranziehen. Jugendliche, die mit 23 und 24 Jahren bereits arbeitslos waren, nehmen ebenfalls häufiger einen Dienst auf. Sie wollen wahrscheinlich ihre berufliche Position mit der Bundeswehr verbessern.