Direkt zum Inhalt

Wohnungsbau weiter auf niedrigem Niveau
DIW Berlin sieht Stabilisierung für kommendes Jahr

Pressemitteilung vom 21. August 2002

Das gesamte Wohnungsbauvolumen in Deutschland (Neubau, Modernisierung und Instandsetzung) wird in diesem Jahr voraussichtlich um 2,3 % schrumpfen, nachdem bereits im Vorjahr ein Minus von 6 % zu verzeichnen gewesen war. Dabei fällt der Rückgang im Neubaubereich mit 9 % wesentlich höher aus. Obwohl sich der Eigenheimbau allmählich stabilisiert, dürfte auch im kommenden Jahr die Bauleistung im Neubau weiter sinken (um etwa 4 %), denn im Mietwohnungsbau ist vorerst keinerlei Belebung in Sicht
(Siehe Wochenbericht 34/2002)
Insgesamt wird sich die Neubaunachfrage im laufenden Jahr und dem kommenden Jahr nur langsam stabilisieren; die entsprechende Bauleistung dürfte nach Schätzungen des DIW Berlin noch weiter zurückgehen, um knapp 6 Mrd. Euro in diesem Jahr und nochmals 2 Mrd. Euro im Jahre 2003. Kompensierend wirken weiterhin die Modernisierung und Instandsetzung. Das DIW Berlin rechnet damit, dass im kommenden Jahr das Wohnungsbauvolumen nicht weiter zurückgehen wird. Sogar ein leichter Zuwachs liegt im Bereich des Möglichen.

Dabei sind die Folgen der Flutkatastrophe noch nicht einbezogen: Nach grober Schätzung könnte die Beseitigung der Schäden zu einem bis zu 2% höheren Anstieg der gesamten Wohnungsbauleistungen führen.

Das reale Wohnungsbauvolumen belief sich im Jahre 1999 auf 158 Mrd. Euro; bis zum Jahre 2001 war ein beträchtlicher Rückgang auf 144,5 Mrd. Euro zu verzeichnen – die Baunachfrage schrumpfte also binnen zwei Jahren um 13,5 Mrd. Euro oder 8,5 %. Im Neubaubereich war die Schrumpfung mit 24 % wesentlich stärker. Neben dem Geschosswohnungsbau, der schon seit mehreren Jahren abwärts gerichtet war, betraf der Rückgang auch den bis dahin expansiven Eigenheimsektor.

Positiv entwickelten sich allein die Baumaßnahmen zur Modernisierung und Instandsetzung von Gebäuden in Westdeutschland. Der Zuwachs lag in den beiden letzten Jahren bei 6 % und damit sogar etwas höher als im Trend der Vorjahre.
keyboard_arrow_up