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Geburt eines Kindes erhöht die Lebenszufriedenheit von Frauen nur kurzfristig - Geringe Lebenszufriedenheit insbesondere bei türkischen und ostdeutschen Müttern

Pressemitteilung vom 26. Januar 2005

Erwerbsmuster und Lebenszufriedenheit der in Deutschland lebenden Mütter unterscheiden sich erheblich nach der Herkunft, so der aktuelle Wochenbericht 4/2005 des DIW Berlin. Türkische Mütter weisen die geringste Erwerbsbeteiligung auf; ostdeutsche Mütter sind dagegen am häufigsten nach der Geburt ihres ersten Kindes wieder berufstätig und üben auch in höherem Umfang Vollzeittätigkeiten aus. Beide Gruppen sind mit ihrem Leben weniger zufrieden als westdeutsche und andere ausländische Mütter.
Die Geburt eines weiteren Kindes stellt offenbar eine besondere Herausforderung dar, so dass es bei den Müttern danach meist zu einem Rückgang der Lebenszufriedenheit kommt. Die weitaus geringste Lebenszufriedenheit in dieser Lebensphase weisen ostdeutsche Mütter auf.

Insgesamt hängt die Lebenszufriedenheit deutlich mit dem Haushaltseinkommen und den finanziellen Sorgen zusammen. Für die türkischen Mütter - auf deren Situation ein Schwerpunkt des Berichtes liegt - könnten sich eine höhere Bildung und Erwerbsbeteiligung, sowie eine Erhöhung des Haushaltseinkommens positiv auf die Lebenszufriedenheit auswirken.

Diese Ergebnisse sind für die Integrationspolitik in Deutschland von Bedeutung. Eine Chance stellt eine verbesserte Bildung und Integration der Mütter in den Arbeitsmarkt dar. Davon sind auch positive Effekte auf die Startchancen ihrer Kinder zu erwarten. Insgesamt kann neben einer Verbesserung der Berufschancen von Frauen – egal welcher Nationalität – auch die Entlastung durch bessere Kinderbetreuungsmöglichkeiten zu einer Verbesserung der Situation beitragen. Das DIW Berlin hat hierzu bereits Vorschläge erarbeitet.
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