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GeNECA – Gerechte Nachhaltige Entwicklung auf der Grundlage des Capability-Ansatzes

Abgeschlossenes Projekt

Projektleitung

Felix Rauschmayer

Projektzeitraum

1. April 2010 - 31. März 2013

Auftraggeber*innen

Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Förderschwerpunkts "Wirtschaftswissenschaften für Nachhaltigkeit" (FKZ 01UN1015A)

Kooperationspartner*innen

UFZ – Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, Leipzig
IAW – Institut für angewandte Wirtschaftsforschung, Tübingen
HSU – Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr, Hamburg
SERI – Sustainable Europe Research Institute Wien
LMU - Ludwig-Maximilians-Universität, Fakultät für Philosophie, München

Nachhaltigkeitspolitik muss die wechselseitigen Abhängigkeiten von menschlichem Leben und Wirtschaften und Natur berücksichtigen, sie muss die hohen moralischen Standards erfüllen, die die Brundtland-Kommission 1987 gesetzt hat, und sie muss schließlich Menschen motivieren, sich dementsprechend zu verhalten. Das alles ist eine ziemlich große Herausforderung, die oft auf eine zu einfache Art und Weise beantwortet wird. Große Teile der gegenwärtigen Nachhaltigkeitswissenschaft sowie des westlichen zivilgesellschaftlichen Engagements beschäftigen sich vorrangig mit den Umweltdimensionen nachhaltiger Entwicklung und damit mit intergenerationaler Gerechtigkeit.

Der Capability-Ansatz (Ansatz der Verwirklichungschancen, entwickelt von A. Sen und M. Nussbaum) ist ein führendes Paradigma der Entwicklungsökonomik, das über die letzten 20 Jahre hinweg Entwicklungspolitik maßgeblich beeinflusst hat. Durch den Fokus auf die menschliche Entwicklung thematisiert dieser Ansatz vor allem die Interaktion zwischen gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Entwicklung. Das Thema intragenerationaler Gerechtigkeit ist somit ein Leitmotiv im Capability-Ansatz, wohingegen intergenerationale Gerechtigkeit und Umweltaspekte oft außen vor bleiben.

Das Projekt GeNECA zielt darauf ab, nachhaltige Entwicklung auf der Basis des Capability Ansatzes neu zu formulieren, um so inter- und intragenerationale Gerechtigkeit auf der Basis eines integrierten Verständnisses natürlicher, sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung zusammen zu führen. Auf der Idee der Brundtland Kommission aufbauend konzentriert sich GeNECA auf die Bedürfnisse und Verwirklichungschancen aller Menschen auf der Erde, jetzt und in Zukunft.

Auf der Basis von konzeptionellen Überlegungen wird ein Set von Indikatoren nachhaltiger menschlicher Entwicklung vorgeschlagen und auch innerhalb des Projektes getestet. Dieses Konzept wird darüber hinaus in Fallstudien zu verschiedenen Bereichen gesellschaftlicher Steuerung umgesetzt, um seine Zweckmäßigkeit in gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen zu überprüfen. Die Erfahrungen aus diesen Überprüfungen fließt wieder in ein neu formuliertes Konzept nachhaltiger Entwicklung mit ein.

DIW Team

Themen: Verteilung

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