Abgeschlossenes Projekt
Entscheiden sich bestimmte sozio-ökonomische Gruppen von Eltern besonders häufig für Betreuungseinrichtungen hoher Qualität, z.B. aufgrund von Informationsdefiziten oder unterschiedlichen Präferenzen? Sind Mütter, deren Kinder qualitativ hochwertige Einrichtungen besuchen, zufriedener und häufiger erwerbstätig?
Dies sind einige der Fragen, über die das Forschungsprojekt „Qualität frühkindlicher Bildung und Betreuung im Sozio-oekonomischen Panel“ neuen Aufschluss geben soll. Das dreijährige Projekt ist im September 2013 unter der koordinativen Leitung von Prof. Dr. C. Katharina Spieß und Dr. Pia S. Schober gestartet und wird von der Jacobs Foundation finanziert.
In Kooperation mit den Projektpartnern Prof. Dr. Yvonne Anders und Dr. David Richter beschäftigt sich das Projektteam mit der Untersuchung 1) der Effekte der Betreuungsqualität auf die sozio-emotionale Entwicklung insbesondere für benachteiligte Kinder, 2) sozio-ökonomischer Unterschiede zwischen Eltern hinsichtlich der Wahl von Betreuungsqualität, 3) Informations-asymmetrien zwischen Müttern und Anbietern von Kinderbetreuung und 4) des Einflusses von Betreuungsqualität auf die Arbeitsmarktintegration und das Wohlbefinden von Müttern sowie die indirekte Wirkung auf die kindliche Entwicklung.
Zu diesem Zweck werden neue Daten erhoben in Bezug auf die Betreuungsqualität in Kindertageseinrichtungen, die von Kindern aller Altersstufen vor Schuleintritt in Befragungshaushalten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) besucht werden. In einem ersten Schritt werden die Eltern zur Wahl der Betreuungseinrichtung ihrer Kinder und der Einschätzung der Betreuungsqualität befragt. Im zweiten Schritt findet eine schriftliche Befragung der Leiter und Gruppenleiter der entsprechenden Betreuungseinrichtungen zu Indikatoren der Struktur- und Prozessqualität der Betreuungseinrichtungen sowie ihrer persönlichen pädagogischen Orientierung statt. Das Zusammenführen der Daten von Betreuungseinrich-tungen mit den personen- und haushaltsbezogenen Daten des fortlaufenden SOEP ermöglicht nicht nur die Untersuchung der Zusammenhänge von Betreuungsqualität und kindlicher Entwicklung in der frühen Kindheit, sondern darüber hinaus auch mittel- und langfristige Effekte im Schulkindalter bis hin ins Erwachsenenalter.
Im Hinblick auf die wachsende Bedeutung nicht-elterlicher Betreuung – insbesondere vor dem Hintergrund des laufenden Ausbaus der Tagesbetreuung allgemein und dem seit August 2013 geltenden Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder zwischen dem 1. und 3. Lebensjahr – ist es Ziel des Projekts, wichtige Erkenntnisse darüber liefern, wie mittels Regulierung struktureller Betreuungsqualität das Wohlbefinden von Kindern und Eltern sowie der Zugang zu hoher Betreuungsqualität verbessert werden kann.
Mehr Informationen finden Sie auf: www.k2id.de
Themen: Bildung