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30 Jahre Glücksforschung mit SOEP-Daten: Das Sozio-oekonomische Panel lädt ein zum „Anniversary Colloquium on Happiness Research”

Pressemitteilung vom 11. September 2013

Wie wirkt sich Armut auf unsere Lebenszufriedenheit aus? Welchen Einfluss auf unser Wohlbefinden haben Faktoren wie Arbeit und ehrenamtliches Engagement? Wirkt Zufriedenheit ansteckend? Wie verläuft die Glückskurve des Lebens? Mit einem Colloquium zum Thema „Glücksforschung“ feiert das SOEP seinen 30. Geburtstag. Das Colloquium findet am 20. September 2013 ab 11 Uhr in der Hertie School of Governance in Berlin statt.

Stichworte SOEP und Glücksforschung mit SOEP-Daten

Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) ist die größte und am längsten laufende multidisziplinäre Langzeitstudie in Deutschland. Das SOEP ist am DIW Berlin angesiedelt und wird als Teil der Forschungsinfrastruktur in Deutschland unter dem Dach der Leibniz-Gemeinschaft (WGL) von Bund und Ländern gefördert. Für das SOEP werden seit 1984 jedes Jahr vom Umfrageinstitut TNS Infratest Sozialforschung mehrere tausend Menschen befragt. Zurzeit sind es etwa 30.000 Befragte in etwa 15.000 Haushalten. Die Daten des SOEP geben unter anderem Auskunft über Einkommen, Erwerbstätigkeit, Bildung, Gesundheit und Lebenszufriedenheit. Weil jedes Jahr dieselben Personen befragt werden, können nicht nur langfristige gesellschaftliche Trends, sondern auch die gruppenspezifische Entwicklung von Lebensläufen besonders gut analysiert werden.

Das SOEP befragt seit seinem Gründungsjahr 1984 jährlich mehr als 10.000 Personen zu ihrer Lebenszufriedenheit („Glück“). Auf einer Skala von 0 bis 10 geben die Befragten an, wie zufrieden sie derzeit alles in allem mit ihrem Leben sind. Die Zahl null bedeutet „ganz und gar unzufrieden“, zehn hingegen steht für „ganz und gar zufrieden“. Die Glücksforschung hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der wichtigsten Forschungsfelder auf der Basis von SOEP-Daten entwickelt. Bis heute sind etwa 450 SOEP-Studien zur Zufriedenheit erschienen. „Daten zur persönlichen Lebenszufriedenheit sind eine wichtige Größe bei der Messung von Lebensqualität“, sagt SOEP-Direktor Jürgen Schupp. „Wer Aussagen zur Lebensqualität treffen möchte, muss neben den objektiven Lebensbedingungen auch die subjektive Lebenszufriedenheit im Blick haben“.  

Elf namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt, darunter Ökonomen, Psychologen und Sozialwissenschaftler, werden auf der Konferenz ihre Erkenntnisse aus der Glücks- und Zufriedenheitsforschung auf der Basis der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) präsentieren. Dazu kommen aktuelle Ergebnisse, die in einer Poster-Session vorgestellt werden. Ein Vortrag widmet sich neuen Forschungsmöglichkeiten in der Zufriedenheitsforschung.

Ein Auszug aus dem Programm:

Können sich Menschen an Armut gewöhnen? Die Luxemburger Ökonomin Conchita D’Ambrosio geht der Frage nach, wie sich Armut im Laufe der Zeit auf die Lebenszufriedenheit der Menschen auswirkt.

Ist Glück wirklich vor allem eine Frage der Gene? Dass private oder berufliche Entscheidungen einen ähnlich starken Einfluss auf die Lebenszufriedenheit haben, wie durch die Gene und in der Kindheit festgelegte Charaktereigenschaften, trägt der australische Sozialwissenschaftler Bruce Headey auf Basis der Daten aus dem SOEP sowie aus einer britischen und einer australischen Langzeitstudie vor.

Gibt es die Midlife Crises wirklich? Der britische Ökonom und Mitherausgeber von „Science“ Andrew Oswald sagt: ja. Denn viele Zufriedenheits-Daten aus der ganzen Welt zeigen, dass die Glückskurve des Lebens wie ein U verläuft.

Wie hört sich ein Lebenslauf an? Nilam Ram, Psychologe in den USA, wird neben seinem wissenschaftlichen Vortrag zum Thema „Time Oriented Design and Data Analysis“, der auf SOEP-Daten beruht, eine künstlerische Performance bieten. Zusammen mit den Gästen der Veranstaltung verwandelt er deren Lebensläufe in ein gemeinsames Klangerlebnis - mit Hilfe von acht kleinen Kunstobjekten, darunter Klettbänder, Münzen und Streichholzschachteln.

Zum Abschluss des Tages werden die „Best Publication Prizes“ für wissenschaftliche Veröffentlichungen auf der Basis von SOEP-Daten, die in den Jahren 2011 und 2012 erschienen sind, verliehen. Außerdem wird ein journalistischer Beitrag ausgezeichnet.

Journalistinnen und Journalisten können kostenlos am Colloquium teilnehmen. Gerne informieren wir Sie auch persönlich zu den einzelnen Themen der Konferenz und vermitteln vorab Kontakte zu den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Wir freuen uns über Ihre Anmeldung per E-Mail an Monika Wimmer (mwimmer@diw.de).

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