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Räumliche Konsequenzen einer Kohlevorrangpolitik: Gutachten im Auftrage des Ministers für Landes- und Stadtentwicklung des Landes Nordrhein-Westfalen

Sonstige DIW-Publikationen

Manfred Horn

Berlin: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, 1981, 87 Bl. : Anh.

Abstract

Aufgabe der Kurzstudie war es vor allem, die Auswirkungen der Kohlevorrangpolitik auf Wirtschaft, Umwelt und Raumstruktur im Ruhrgebiet zu untersuchen. Die wichtigsten Untersuchungsergebnisse können wie folgt zusammengefaßt werden: a) Wenn die Steinkohlenförderung im Ruhrgebiet bis zum Jahre 2000 etwa auf dem heutigen Stand stabilisiert werden soll, so ist eine begrenzte Verlagerung der Steinkohlengewinnung in das nördliche Ruhrgebiet notwendig. b) Das südliche Ruhrgebiet bleibt weiterhin diejenige Region, auf die sich Anlagen der Steinkohlengewinnung, -umwandlung und -verarbeitung konzentrieren. c) Die Auswirkungen der Kohlevorrangpolitik auf Produktion und Beschäftigung im Ruhrgebiet können aufgrund der starken Verflechtung der Ruhrwirtschaft mit dem Steinkohlenbergbau dazu beitragen, daß die Folgen der im Ruhrgebiet notwendigen strukturellen Anpassungsprozesse gemildert werden. Die positiven wirtschaftlichen Effekte der Kohlevorrangpolitik allein reichen aber für eine Lösung der in der Ruhrwirtschaft - insbesondere in der Stahlindustrie - anstehenden Probleme nicht aus. d) Hinsichtlich der Umwelteinwirkungen ist im sonstigen nördlichen Ruhrgebiet mit einer erhöhten Beeinträchtigung von Landwirtschaft, Wasser und Luft zu rechnen. Durch die Realisierung optimaler technischer Konzepte und die Wahl geeigneter Standorte für die einzelnen Anlagen dürfte es aber möglich sein, diese Einwirkungen auf ein vertretbares Maß zu begrenzen. Eine gewisse Entlastung der Umweltsituation im Ruhrgebiet kann darüber hinaus von weiteren technischen Fortschritten und umweltpolitischen Bemühungen erwartet werden, die in dieser Untersuchung noch nicht berücksichtigt sind.

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