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Wirtschaftsstatistik für die Zusammenarbeit in Europa: Gutachten im Auftrage des Bundesministers für Wirtschaft

Sonstige DIW-Publikationen

Herbert Wilkens

Berlin: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, 1977, 24 Bl.

Abstract

Es wird untersucht, ob und in welchem Umfang von den RGW-Ländern die in der Schlußakte der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) enthaltenen Verpflichtungen auf dem Gebiet der wirtschaftlichen Information eingehalten werden. Die Wirtschaftsstatistiken der europäischen RGW-Länder (Bulgarien, DDR, Polen, Rumänien, Tschechoslowakei, Ungarn, UdSSR) werden deshalb untereinander und mit denen der Bundesrepublik verglichen. Analysiert werden die Angaben in den Statistischen Jahrbüchern und den speziellen Statistischen Jahrbüchern für den Außenhandel, weil diese Quellen international relativ leicht zugänglich sind. Kriterien für die Bewertung der Statistiken sind die Qualität (Zuverlässigkeit, Relevanz und Vollständigkeit, Kompatibilität mit anderen nationalen Statistiken, Definitionsklarheit), die Quantität, die internationale Vergleichbarkeit und die Aktualität. Unter diesen Gesichtspunkten werden wichtige Teilbereiche der Wirtschaftsstatistik (z. B. Außenhandelsinformation, volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, Produktion und Produktivität, Einkommen) geprüft. Als Ergebnis zeigt sich, daß die Statistiken der RWG-Länder unterschiedlich informativ sind. Am reichhaltigsten sind die Statistiken aus Ungarn, Polen und der Tschechoslowakei, wenig aufschlußreich die der DDR, Rumäniens und der Sowjetunion. Im Vergleich zur Bundesrepublik Deutschland schneiden alle RGW-Länder ungünstig ab; sie informieren die internationale Öffentlichkeit nur unzulänglich über ihre Wirtschaft. Nach Beendigung der KSZE hat die DDR ihre Außenhandelsberichterstattung sogar noch drastisch eingeschränkt. Die Untersuchung schließt mit konkreten Vorschlägen zur Verbesserung der Wirtschaftsinformation. Ihre Realisierung setzt allerdings einen grundsätzlichen Umschwung auf Seiten der RGW-Länder zugunsten einer freieren Informationspraxis voraus.

Themen: Europa

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