DIW Wochenbericht 37 / 2000, S. 595-604
Rainer Hopf, Hartmut Kuhfeld
Der Luftverkehr ist, mit einer Verdoppelung in 10 Jahren, stärker gewachsen, als die anderen Verkehrsarten. Mit dieser Zunahme ist ein erheblicher Anstieg der Luftschadstoffemissionen verbunden, trotz der Erfolge der Luftfahrtindustrie, durch organisatorische und operationelle Maßnahmen sowie durch technische Verbesserungen der Triebwerke und des Fluggeräts den spezifischen Treibstoffverbrauch und die spezifischen Schadstoffemissionen zu senken. Wenn es nicht zu einer Veränderung der fiskalischen und ordnungspolitischen Rahmenbedingungen kommt, dürfte sich diese Entwicklung fortsetzen. Im grenzüberschreitenden Verkehr - fast 90 % des gesamten Flugverkehrs - wird keine Mehrwertsteuer erhoben. Der Flugkraftstoff wird nicht mit der Mineralölsteuer belastet. Die fortschreitende Liberalisierung der Luftverkehrsmärkte wird zu einer weiteren Erhöhung des Wettbewerbs- und Preisdrucks beitragen und damit der ohnehin latent vorhandenen Luftverkehrsnachfrage zusätzliche Impulse verleihen. Das weiterhin stürmische Wachstum wird nicht nur die Kapazitätsprobleme der Luftverkehrsstraßen und der Flughäfen erheblich verschärfen, sondern auch die Umweltprobleme. Die öffentliche und politische Diskussion über mehr Umweltschutz im Luftverkehr konzentrierte sich bisher auf die Verminderung der Lärmbelastungen. Im Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse eines For-schungsvorhabens für das Umweltbundesamt präsentiert, in dem nicht-technische Maßnahmen zur Verringerung der aus dem Luftverkehr resultierenden Schadstoffbelastungen untersucht wurden.
Themen: Verkehr, Umweltmärkte, Ressourcenmärkte