DIW Wochenbericht 45 / 2000, S. 761-768
Joachim Schintke, Reiner Stäglin, Jörg-Peter Weiß
Seit ihrem letzten Tiefstand zu Anfang des Jahres 1999 sind die Importpreise für die Energieträger Erdöl, Erdgas und Mineralölprodukte permanent gestiegen: Im Juli dieses Jahres waren Rohöl und Mineralölerzeugnisse gut dreimal so teuer wie im Januar 1999; Erdgas, dessen Preis den Preisen von leichtem und schwerem Heizöl gewöhnlich mit einer Verzögerung von sechs Monaten folgt, war fast doppelt so teuer. Diese Preissteigerungen treffen die einzelnen Produktionsbereiche und Verbrauchergruppen in unterschiedlichem Maße. Mit Hilfe einer Modellrechnung auf Basis der Input-Output-Analyse werden im Folgenden die davon ausgehenden potentiellen Preiseffekte in den verschiedenen Produktionsbereichen der deutschen Wirtschaft quantifiziert. Nach dieser Rechnung nehmen die Produktionskosten im Durchschnitt um 1 % zu. Die Bandbreite der Kostenbelastung in den einzelnen Produktionsbereichen reicht von 60 % in der Spitze (Mineralölverarbeitung) bis lediglich 0,2 % (Herstellung von Büromaschinen und Datenverarbeitungsgeräten).
Themen: Märkte, Energiewirtschaft