DIW Wochenbericht 34 / 2001, S. 517-524
Georg Erber, Peter Klaus, Ulrich Voigt
Mit E-Commerce verbinden sich hohe Erwartungen auf nachhaltige Verbesserungen der Wirtschaftsorganisation: gesteigerte Reaktionsfähigkeit auf Nachfrageveränderungen, mehr Kosteneffizienz, neue Dienstleistungen und Impulse für den Arbeitsmarkt. Voraussetzung ist jedoch eine entsprechend optimierte Reorganisation der Logistik- und Verkehrssysteme. Hierzu sind adäquate Entwicklungsszenarien zu beschreiben. Zur Bewältigung eines wachsenden Anteils von e-commerce-basierten Transaktionen müssen geeignete Planungsgrundlagen geschaffen werden. Dies gilt insbesondere für die wirtschaftspolitische Gestaltung der Logistik- und Verkehrssysteme, wobei mögliche ökologisch unerwünschte Nebenwirkungen zu berücksichtigen sind. Auch in Deutschland besteht in dieser Hinsicht noch ein erheblicher Forschungsbedarf. Nach derzeitigem Erkenntnisstand zeichnet sich ein mehr evolutorischer Prozess der Ausbreitung von E-Commerce ab, nachdem die Internet-Euphorie der vergangenen Jahre verflogen ist. Die Wirtschaftspolitik sollte die damit gegebene Atempause nutzen, um sich auf die künftigen Veränderungen in den Logistik- und Verkehrssystemen besser vorzubereiten.
Themen: Verkehr, Digitalisierung