DIW Wochenbericht 11 / 1995, S. 242-246
Joachim Volz
Bei insgesamt verstaerkter Dynamik haben sich die Wachstumsraten in den westlichen Industrielaendern 1994 tendenziell angeglichen. In den angelsaechsischen Laendern setzte sich die gute Konjunktur fort oder verstaerkte sich noch, und in Japan kam es zu einer allmaehlichen Konjunkturbelebung. Insbesondere aber Westeuropa wies eine kraeftige konjunkturelle Erholung auf. Die Wachstumsspanne zwischen den am kraeftigsten und den am geringsten expandierenden grossen Volkswirtschaften verringerte sich 1994 deutlich. Ebenso wie die verringerte konjunkturelle Differenzierung haben sich 1994 Wechselkursveraenderungen auf die Salden der internationalen Leistungsstroeme ausgewirkt. Allerdings wird dieser Effekt kurzfristig von gegenlaeufigen terms-of-trade Effekten ueberlagert. So haben sich in Japan trotz des hohen Yen-Kurses die Leistungs- und Handelsbilanzueberschuesse nicht nennenswert geaendert. Auch in den USA ist trotz einer tendenziellen Abwertung seit einem Jahr das Leistungsbilanzdefizit weiter gestiegen. Fuer Europa insgesamt hat sich eine geringe Aktivierungstendenz ergeben. Die in letzter Zeit erheblichen Kursverluste des Dollar koennten die europaeischen Ausfuhren beeintraechtigen.
Themen: Konjunktur, Europa