Zur Entwicklung des Umweltschutzes in der Russischen Föderation

DIW Wochenbericht 14 / 1995, S. 292-298

Ulrich Weißenburger

Abstract

Der Transformationsprozess in Russland hat bislang nicht zu einer Verbesserung des Umweltschutzes gefuehrt. Die Luftverschmutzung hat sich in den letzten Jahren wegen des starken Produktionsrueckgangs zwar deutlich vermindert, jedoch sind die industriellen Schadstoffemissionen in erheblich geringerem Masse gesunken als die Industrieproduktion. Die Einleitung unzureichend gereinigter Abwaesser ist seit 1989 trotz der ruecklaeufigen Produktionsentwicklung sogar konstant geblieben. Nur schwer zu bewaeltigen sind die durch die Vernachlaessigung des Umweltschutzes in der Vergangenheit entstandenen oekologischen Probleme. Ein erheblicher Teil der Grundwasservorkommen ist gravierend mit Schadstoffen kontaminiert; die grossen Mengen toxischer und nuklearer Abfaelle werden ueberwiegend auf unzureichend gesicherten Deponien gelagert. Fuer eine Sanierung dieser Altlasten und die Bereitstellung hinreichend sicherer Deponiekapazitaeten ist ein grosser Kapitalaufwand erforderlich. Die Umweltinvestitionen waren 1993 wie bereits im Vorjahr um 20 vH niedriger als 1991, ihr Anteil an den gesamten Investitionen betrug 2,4 vH. Die 1991 eingefuehrten Abgaben fuer Umweltverschmutzung sind wegen der unzureichenden Anpassung der Abgabesaetze an die Inflation bis jetzt nahezu wirkungslos geblieben.

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