Der Arbeitsmarkt in Deutschland ist durch eine steigende Bedeutung von Dienstleistungstaetigkeiten bei gleichzeitiger Zunahme von nicht- sozialversicherungspflichtiger Beschaeftigung gekennzeichnet. E s gibt Anzeichen dafuer, dass dieser fuer Westdeutschland beobachtbare Trend auch in Ostdeutschland ein beachtliches Tempo entwickelt. In West- und Ostdeutschland waren im Jahre 1994 etwa 3,7 Million en Menschen in "geringfuegigen Arbeitsverhaeltnissen" taetig; dazu kommt eine nicht genau eingrenzbare Zahl "kleiner Selbstaendiger" ohne Vorsoge in der gesetzlichen Rentenversicherung. Der Anstieg sozialversicherungsfreier Beschaeftigung fuehrt zu Handlungsbedarf im System der sozialen Sicherung. Neben einer voelligen Abschaffung der Versicherungsfreiheit oder der Einfuehrung einer steuerfina nzierten "Grundsicherung", die viele fordern, kaeme auch eine beitragsfinanzierte Mindestvorsorge in Frage. Die Entwicklung des Arbeitsmarktes sollte Anlass zu einer vorurteilsfreien Diskussion eines "Umbaus der sozialen Sicherung" sein.