DIW Wochenbericht 31 / 2002, S. 518-524
C. Katharina Spieß, Felix Büchel, Joachim R. Frick
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Für die Form und den Umfang der Betreuung hat bei den Vorschulkindern der sozioökonomische Hintergrund eine größere Bedeutung als bei Schulkindern. So nimmt in Westdeutschland die Wahrscheinlichkeit des Besuchs einer Kindertageseinrichtung mit steigendem Einkommen der Eltern zu. In Ostdeutschland trifft dieser Einkommenszusammenhang auf die Inanspruchnahme einer ganztägigen Betreuung zu. Die wenigen Ganztagsplätze in Westdeutschland werden vorrangig von Akademikerinnen für ihre Kinder in Anspruch genommen. Lediglich bei der informellen Betreuung, vor allem durch Großmütter, gibt es keine großen Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Dies zeigen die Ergebnisse des vom DIW Berlin zusammen mit Infratest Sozialforschung erhobenen Sozio-oekonomischen Panels (SOEP). Sie sind von hoher sozialpolitischer Relevanz, da Kindertageseinrichtungen insbesondere für Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern und finanziell schlechter gestellten Familien eine wichtige Bildungs- und Betreuungsfunktion haben. Deshalb sollten verstärkt finanzielle Ressourcen in diesen Bereich gelenkt werden.
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/151157